Weltweit arbeiten Forscherinnen und Forscher an intelligenten und tragbaren Konstruktionen, sogenannten Exoskeletten. Bis jetzt werden sie vor allem in der klinischen Praxis und in der Rehabilitation genützt, etwa nach Schlaganfällen und für Menschen mit angeborenen Bewegungsstörungen.
Aber auch beim Militär und im Sport interessiert man sich zunehmend für derartige technologische Hilfsmittel, die den Kraftaufwand reduzieren und die Leistung steigern können. Denn die Hilfstechnologien werden auch immer praxistauglicher. D. h., die Apparaturen sind nicht mehr steif und unhandlich, sondern leichter und weicher. Neuere Modelle lassen sich fast tragen wie ein Kleidungsstück.
Effizienter sprinten
Ein solches stellt das Team um Junyoung Moon von der südkoreanischen Chung-Ang Universität nun im Fachmagazin „Science Robotics“ vor. Es handelt sich um einen Laufanzug, der die Bewegungen von Hobbyläufern und -läuferinnen auf der Kurzstrecke effizienter machen soll, indem er die Hüftstreckung unterstützt.
Laufen mit Roboteranzug
Laufhilfe macht Läufer schneller
Getestet wurde der „Roboteranzug“ von neun Läufern. Zuerst absolvierten diese ein dreiminütiges Training, um sich an die ungewöhnliche Kleidung zu gewöhnen. Anschließend liefen sie 200 Meter mit und ohne Unterstützung. Tatsächlich liefen die Teilnehmer durch den intelligenten Laufanzug schneller, im Schnitt waren es 0,97 Sekunden. Laut der Studie gelingt diese Verbesserung, weil sich die Schrittfrequenz der Läufer erhöht. In Zukunft wollen die Forscher die Leistung noch weiter steigern, etwa indem sie die Laufhilfe für die jeweilige Umgebung und den individuellen Laufstil optimieren.