Weltraum

Rakete brachte Austro-Miniatursatelliten erfolgreich ins All

Nach mehreren Verschiebungen konnte am Montag um 3.36 Uhr MESZ eine Vega-Rakete mit u. a. dem österreichischen Miniklimasatelliten „PRETTY“ erfolgreich vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana) abheben.

Das teilten der Raketenbetreiber Arianespace und die Wiener Weltraumfirma Beyond Gravity Austria mit. Zwei Stunden nach dem Start wurde „PRETTY „in seine Umlaufbahn in rund 550 Kilometer Höhe entlassen.

Daten zu Klimawandel und Co

Die Rakete brachte insgesamt zwei Erdbeobachtungssatelliten und zehn „sekundäre Nutzlasten“, darunter den Austrosatelliten, ins All. Hauptpassagiere der Vega-Rakete, die ursprünglich schon am 4. Oktober starten sollte, sind Thailands Erdbeobachtungssatellit „THEOS-2“ sowie der Satellit „FORMOSAT-7R/TRITON“ von Taiwans Weltraumagentur TASA.

Der Austro-Satellit „PRETTY“ (Passive Reflectometry and Dosimetry), der künftig u.a. Daten zum Klimawandel sammeln soll, wurde von Beyond Gravity Austria als Hauptauftragnehmer gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Graz sowie der Seibersdorf Labor GmbH für die Europäische Weltraumagentur ESA entwickelt.

„PRETTY“ soll nun die Erde in einer Höhe von rund 550 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von mehr als 25.000 Kilometern pro Stunde umrunden. Die Bodenstation in Graz wird fünf- bis sechsmal pro Tag mit dem Satelliten kommunizieren können. Um 10.23 Uhr sollte „PRETTY“ seinen ersten Überflug über die Bodenstation absolvieren.

„Pretty“: Satellit sammelt Daten

Am Samstag soll in Südamerika eine Vega-Rakete starten. Mit an Bord ist ein Mini-Satellit aus Österreich mit dem Namen „Pretty“ – nur etwas größer als ein Milchpackerl. Er soll Daten sammeln und das Ausmaß der Eisbedeckungen, Wellenhöhen und Strömungen sowie den Einfluss der kosmischen Strahlung auf die Satelliten messen.

Erste Daten in ein, zwei Monaten

Nach einer „Aufwärmphase“ wird der Minisatellit, der aus drei Würfeln mit jeweils zehn Zentimetern Kantenlänge besteht, nach ein bis zwei Monaten seine ersten wissenschaftlichen Daten zur Erde schicken. Dann soll mit seiner Hilfe beispielsweise die Höhe des Gletschereises in Grönland, die Wellenhöhe in den Ozeanen oder der Einfluss des Weltraumwetters auf die Lebensdauer von Satelliten erforscht werden können, so die beteiligten Institutionen.

Bis dahin gilt es für die Fachleute festzustellen, ob das Gerät auch wie geplant seinen Dienst aufnehmen kann. Dazu braucht es u.a. die vier Antennen und die beiden Solarflügel, die 45 Minuten nach dem Aussetzen im All automatisch ausgeklappt werden sollten: „Ob das einwandfrei geklappt hat, werden wir in den nächsten Tagen wissen“, so Andreas Dielacher von Beyond Gravity.