Hühnerfarm in Frankreich
AFP/JEAN-FRANCOIS MONIER
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Gentechnik

Hühner, die gegen Vogelgrippe resistent sind

Britische Fachleute haben Hühner genetisch so verändert, dass sie zum Teil resistent gegen das Vogelgrippevirus geworden sind. Mit der Methode könnte das Überspringen des Virus von Wildtieren auf Nutztiere verhindert werden.

Die Erbgut-Editierung hätte den Hühnern in einem Beobachtunszeitraum von zwei Jahren nicht geschadet, wie eine Forschungsgruppe um Mike McGrew von der Universität Edinburgh im Fachjournal „Nature Communications" berichtet.

Wirtmolekül verändert

Die Fachleute veränderten mit Hilfe der Genschere CRISPR jenen DNA-Abschnitt, der für die Produktion des Proteins ANP32A verantwortlich ist. Während einer Infektion kapern Grippeviren dieses Wirtmolekül, um sich zu vermehren. Neun von zehn der Genom-edierten Hühner infizierten sich bei einer durchschnittlichen Viruslast nicht, berichtet das Team um McGrew. Kamen die Tiere mit größeren Mengen an Viren in Kontakt, nahm die Resistenz jedoch ab.

Eine vollständige Resistenz der Hühner könnte theoretisch erreicht werden, wenn alle drei Gene der Genfamilie ANP32 verändert werden würden. Das zeigten Experimente in Zellkulturen. Das Ausschalten aller drei Gene wäre für ein Huhn jedoch vermutlich schädlich.

Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine Proof-of-Concept-Studie, also eine reine Machbarkeitsstudie. Ein möglicher Einsatz in der Praxis ist noch fern, zahlreiche Probleme sind ungelöst: etwa, dass Grippeviren, die auf die Gentech-Hühner stoßen, schnell mutieren – damit könnte die Methode rasch an Wirksamkeit verlieren, und auch die Wahrscheinlichkeit für Virenvarianten, die für Menschen gefährlich sind, steigt.