Paviane auf einem Ast
Nicolas Claidière
Nicolas Claidière
Verhalten

Paviane füttern nur kooperative Artgenossen

Paviane lassen ihren Artgenossen Futter zukommen, wenn sich diese ebenfalls kooperativ zeigen. Ist das nicht der Fall, warten sie auf einen anderen Partner oder bedienen vorzugsweise sich selbst. Das berichtet ein Forschungsteam mit österreichischer Beteiligung. Die Affen kooperieren offensichtlich strategisch.

Ein Team um Nicolas Claidière von der Universität Aix-Marseille stellte für eine Gruppe Roter Paviane (Papio papio), auch Guinea-Pavian genannt, Terminals mit Touchscreens auf, die verschiedene Symbole zeigten. Durch Drücken bestimmter Symbole (wie einem Kaktus, Feuerlöscher und einer Wunderlampe) konnten die Affen entweder sich selbst oder dem Partner am Nachbarterminal Futterbelohnungen in Form von Puffweizen zukommen lassen.

Viele kooperative Tiere

Viele Tiere waren kooperativ und taten das nicht nur für sich, sondern auch für die anderen, so die Forscher und Forscherinnen, zu denen auch Dan Sperber von der Central European University (CEU) in Wien gehört. Die Tiere belohnten ihre Partner öfter, wenn sich diese ebenfalls spendabel verhielten. Sie folgten demnach einer „wie du mir, so ich dir-Strategie“ (direkte Reziprozität) heißt es in der im Fachjournal „Science Advances“ veröffentlichten Studie.

Wenn der andere Pavian nicht hilfsbereit war, beendeten die kooperativen Individuen oft die Zusammenarbeit und verließen das Terminal, um das Spielchen später mit einem anderen wieder aufzunehmen. Sie wählten die Partner anscheinend anhand deren Kooperationsbereitschaft. Außerdem merkten sie sich, wer zuvor spendabel war und wer nicht. Trafen sie sich mit vorher unkooperativen Artgenossen am Terminal, ließen sie ihnen weniger Puffweizen zukommen als vorher kooperativen Partnern.