Coronaviren unter dem Mikroskop
APA/AFP/National Institute of Allergy and Infectious Diseases
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Gesundheit

Coronavirus dominiert Infektionsgeschehen

Mit den kühleren Temperaturen kommen auch die Infektionskrankheiten zurück. Im österreichischen Sentinel-System, bei dem Stichproben von Erkrankten analysiert werden, zeigt sich derzeit ein klarer Trend: Das Coronavirus dominiert das Infektionsgeschehen.

Mehr als dreißig Prozent der analysierten Proben zeigen eine CoV-Infektion, knapp ein Viertel sind Rhinoviren – also klassische Schnupfen- und Erkältungsviren, sagt Judith Aberle, Professorin für Virusimmunologie an der Medizinuni Wien, gegenüber Ö1.

Drei Messungen mit gleicher Tendenz

Momentan gibt es in Österreich zwei Systeme, die das Infektionsgeschehen überwachen: das Sentinel-System und das Abwassermonitoring. Und auch bei Letzterem zeigt sich diese Tendenz: Die CoV-Zahlen steigen konstant, derzeit insbesondere in der Steiermark und in Wien. Auch im Sari-Dashboard, das die Aufnahme von Personen mit akuten Atemwegsinfektionen in Spitälern abbildet, ist eine Zunahme zu bemerken. „Hier beträgt der Anteil der CoV-Infektionen an schweren Atemwegserkrankungen dreißig Prozent“, sagt Aberle.

Wichtige Rolle der Impfungen

Typische Coronavirus-Symptome sind hohes Fieber, Husten, Halsschmerzen, Müdigkeit oder Kopfschmerzen bis zu schweren Erkrankungen mit Lungenentzündung und Atemnot. „Was sich geändert hat, ist, dass wir jetzt aufgrund der Impfungen und des Immunschutzes vor schweren Erkrankungen weniger Menschen haben, die stationär behandelt werden müssen. Daher kommt der Impfung auch eine immens wichtige Rolle zu, weil wir damit viele schwere Erkrankungen verhindern können“, so Aberle.

Bei Blassrosa Test wiederholen

Nur aufgrund der klinischen Symptome kann man aber nicht unterscheiden, ob es sich um CoV handelt oder um eine andere Infektion. Da hilft nur ein Test, am besten in der Arztpraxis, sagt die Virologin. Erhält man nur ein schwaches Signal – also eine blassrosa Linie -, sollte man den Test ein paar Tage später wiederholen. „Die verfügbaren Tests funktionieren auch für die aktuellen Coronavirus-Varianten. Das sensitivste Testsystem ist der PCR-Test.“

Auch die Antigen-Tests erfassen die aktuellen Varianten sehr gut, so die Virologin – man muss natürlich darauf achten, dass sie nicht abgelaufen oder längere Zeit in der Wärme gelagert wurden. Eine schnelle Diagnose ist sehr hilfreich, vor allem für Risikopersonen: Denn es gibt effektive Medikamente – und je früher die Diagnose erfolgt, desto besser kann man schwerwiegende Symptome abfedern.