Ein Team um die Kinderärztin Leila Sahni untersuchte dafür, wie wirksam eine Influenzaimpfung in der Schwangerschaft Babys unter sechs Monaten vor Infektionen schützt, die eine Spitalsaufnahme oder die Behandlung in einer Notaufnahme erfordern.
Übergang von Antikörpern
Die Fachleute verwendeten US-Daten von knapp 3.800 Babys unter sechs Monaten, die in den Influenzawellen 2016/2017 bis 2019/2020 an sieben Kinderkliniken in den USA aufgrund einer akuten Atemwegserkrankung behandelt oder hospitalisiert wurden mussten.
Rund 2.000 ihrer Mütter hatten sich impfen lassen. Die Schutzrate gegen Infektionen mit Influenzaviren war bei den Babys mit rund 34 Prozent relativ hoch, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin „JAMA“ veröffentlicht wurde. Das geht auf den Übergang schützender Antikörper von der werdenden Mutter auf das Ungeborene zurück. Bei direkt Geimpften werden – je nach Altersgruppe – Schutzraten von 40 bis 80 Prozent registriert.
Verhindert schwere Verläufe
Die Influenzaimpfung von Schwangeren ist aber laut den Resultaten der US-Studie auch ein klassisches Beispiel für die Vorbeugung schwerer Krankheitsverläufe. Babys von immunisierten Müttern wurden um knapp 40 Prozent seltener wegen einer Influenza ins Krankenhaus aufgenommen und mussten zu knapp 20 Prozent seltener in Notfallambulanzen behandelt werden.
„Bei Neugeborenen unter drei Monaten betrug die Impfeffektivität 53 Prozent“, schrieb das deutsche Ärzteblatt. Besonders hoch war die Wirkung mit 52 Prozent bei Babys von Müttern, die während des letzten Schwangerschaftsdrittels geimpft worden waren. Bei einer Impfung im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel betrug die Schutzwirkung nur 17 Prozent.