Weißer Hai unter Wasser
AFP/JOSEPH PREZIOSO
AFP/JOSEPH PREZIOSO
Statistik

Mehr Haiangriffe als im Vorjahr

Die Zahl der nicht provozierten Haiangriffe ist 2023 im Vergleich zum vorherigen Jahr gestiegen. Eine wissenschaftliche Datenbank für weltweite Haiangriffe bestätigte 69 Attacken, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. 2022 waren es mit 57 vergleichsweise wenig gewesen. Dennoch liegt die Zahl im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Die Zahl von 2023 liege im Rahmen der gewöhnlichen Bisszahlen, obwohl die Todesfälle „etwas beunruhigend“ seien, sagte Gavin Naylor, Direktor des Haiforschungsprogramms des Florida Museum of Natural History. Zehn der nicht provozierten Angriffe im vergangenen Jahr endeten tödlich. Im Jahr zuvor waren es fünf. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Hai gebissen zu werden, bleibe dennoch äußerst gering.

Der Jahresbericht der Isaf-Datenbank (International Shark Attack File) konzentriert sich in erster Linie auf unprovozierte Hai-Bisse. Darunter versteht man jeden Fall, in dem ein Hai in seinem natürlichen Lebensraum ohne jegliche Provokation durch den Menschen angreift und er auch nicht beispielsweise durch Köder angelockt wurde.

Mehr Zeit im Wasser

Ein Großteil der Angriffe im vergangenen Jahr ereignete sich im Bereich der Vereinigten Staaten (52 Prozent) und Australien (22 Prozent). In 42 Prozent der Fälle weltweit wurden Surfer gebissen. Die meisten Todesfälle durch Haie im Jahr 2023 waren auf Bisse von Weißen Haien zurückzuführen. „Wenn ein Weißer Hai hinter einer Robbe her ist und die Robbe das weiß, hat der Weiße Hai keine Chance“, sagte Naylor. „Robben sind sehr beweglich, sodass die Einzigen, die erwischt werden, diejenigen sind, die an der Oberfläche herumtollen und sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Und genau so sieht ein Surfer aus.“

Weltkarte zeigt Haiangriffe 2023
Florida Museum of Natural History
Grafik zu weltweiten Haiangriffen 2023

Wenn es mehr Angriffe gibt, bedeute das oft, dass mehr Menschen Zeit im Wasser verbringen – nicht, dass die Haie gefährlicher geworden sind, teilte das Florida Museum of Natural History mit. Die zunehmende menschliche Aktivität in den natürlichen Lebensräumen der Haie führe zu einem Anstieg der Begegnungen mit den Tieren. Über die vergangenen Jahrzehnte gesehen stieg die Zahl der registrierten Angriffe stark an. In den vergangenen zehn Jahren schwankte sie jedoch sehr: 2016 waren es mit 98 besonders viele, in den Pandemiejahren 2020 und 2022 jeweils nur 57 – die geringste Zahl in dem Zeitraum.

Mit einfachen Vorsichtsmaßnahmen könne man die ohnehin geringe Wahrscheinlichkeit, von einem Hai gebissen zu werden, weiter minimieren. Man solle sich in Ufernähe aufhalten, nicht in der Morgen- oder Abenddämmerung schwimmen gehen und übermäßiges Planschen vermeiden, so das Florida Museum of Natural History.