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fizkes – stock.adobe.com
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Gegen KI-Tricks

FH-Bereich ersetzt Bachelorarbeit

Abschlussarbeiten, die nicht von Studierenden, sondern von einer künstlichen Intelligenz (KI) verfasst worden sind, stellen Österreichs Universitäten und Fachhochschulen zunehmend vor Herausforderungen. Der Studienbereich Management und Entrepreneurship der FH Wien der WKW geht nun einen neuen Weg, berichtet das ZIB Magazin.

Dabei spielt die schriftliche Bachelorarbeit keine zentrale Rolle mehr für den Studienabschluss. Mehr als 30.000 Bachelorabschlüsse gibt es pro Jahr an Österreichs Hochschulen. Doch wie viele davon mit mehr oder weniger Hilfe von KI verfasst werden, ist unklar.

Schwieriger Nachweis von KI-Einsatz

„Wir bekommen durchaus die eine oder andere Arbeit eingereicht, wo manchmal offensichtlich, manchmal weniger offensichtlich aus dem Text erkennbar ist, dass nicht von den Studierenden formuliert wurde“, so Manfred Schieber, Studienbereichsleiter von Management und Entrepreneurship an der FH Wien. Das müsse man aber nachweisen – und das sei schwierig.

Aus für Bachelorarbeiten an FH-Bereich

In Zeiten von ChatGPT werden Bachelorarbeiten zu einem Problem. Daher diskutieren Fachhochschulen und Universitäten über deren Abschaffung.

Diskurs in Gruppe

Ab Herbst will man daher einen neuen Weg beschreiten: Nicht mehr die etwa 60-seitige schriftliche Arbeit werde bewertet, vielmehr müssten die Studierenden ihre Forschungsschritte in einer Gruppe von zehn bis zwölf Personen präsentieren, diskutieren und akademisch verteidigen. Drei Semester soll dieser Prozess dauern.

Dabei würden jene Schritte und Fähigkeiten, die für das Verfassen der Arbeit nötig sind, in drei Semestern in der Peer-Group erarbeitet. „Das heißt, wir wollen den Fokus viel stärker in Richtung Hochschuldiskussion, Hochschulargumentation und auch kritische Auseinandersetzung“ richten, so Schieber.

Bewertet werde nicht nur die Entwicklung, Beantwortung und Präsentation der eigenen Forschungsfrage, sondern auch der Diskurs und das Einbringen in die Diskussion bei den Fragestellungen der Kolleginnen und Kollegen, so Schieber im ZIB Magazin.

Bachelorarbeit als Sammlung der Arbeitsschritte

Ganz weggelassen werden kann die Bachelorarbeit allerdings nicht, da sie im Fachhochschulgesetz vorgeschrieben ist. Vielmehr werde sie zur Dokumentation der einzelnen Arbeitsschritte, so das Modell. Nebenbei löse man auch ein anderes Problem, vor dem zahlreiche Studierende stehen würden: Die Furcht vor der „großen“ Abschlussarbeit, die oft für Verzögerungen sorge, gehöre damit auch der Vergangenheit an, sagt Schieber.