Therapie, Psychoterapie
Pormezz – stock.adobe.com
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Psychotherapie

Master doch auch an Fachhochschulen möglich

Ein Masterstudium der Psychotherapie soll nun doch auch an Fachhochschulen möglich sein. Der Antrag auf die entsprechende Gesetzesänderung wird im Gesundheitsausschuss des Parlaments behandelt. Die Fachhochschulen hatten dagegen protestiert, dass das Masterstudium nur an Universitäten möglich sein soll.

Ab 2026 soll es an den öffentlichen Unis eine Psychotherapieausbildung geben. Jedes Jahr sind 500 Masterstudienplätze dafür vorgesehen – so der Plan der Regierung. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) war ursprünglich dagegen, dass auch Fachhochschulen diese Ausbildung anbieten können. Sein Argument: Bei einer Aufteilung der 500 Masterstudienplätze auf Universitäten und Fachhochschulen würde das Angebot zu kleinteilig sein.

Nun gibt es das Zugeständnis, dass Fachhochschulen das Masterstudium für Psychotherapie anbieten können, wenn sie dafür „eigene Mittel aufbringen“. Das Gesundheitsministerium bestätigte den entsprechenden Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“ vom Donnerstag. Fachhochschulen könnten so „einen wesentlichen Beitrag leisten, um ein flächendeckendes Studienangebot in Zukunft sicherzustellen“.

Leichterer Zugang zu Ausbildung angestrebt

Mit der Reform, die noch vor dem Sommer beschlossen werden soll, will die Regierung die derzeit bis zu 50.000 Euro teure Psychotherapieausbildung leichter zugänglich machen. Außerdem sollen dadurch dringend benötigte zusätzliche Therapieplätze geschaffen werden.

Anstelle des zweijährigen Propädeutikums und der Fachausbildung, die je nach Richtung drei bis sechs Jahre dauert, soll man nach einem fachlich passenden Bachelorstudium ein zweijähriges Masterstudium für Psychotherapie abschließen können – entweder an einer Universität oder nun eben auch an einer Fachhochschule. Dritter Ausbildungsteil ist eine postgraduelle psychotherapeutische Fachausbildung bei Psychotherapeutischen Fachgesellschaften, während der man schon unter Supervision therapeutisch arbeiten kann.

Schon nach der Begutachtung des Gesetzesentwurf adaptierte das Ministerium seinen Entwurf und öffnete den direkten Einstieg in den Master für mehr Professionen: Neben Studien wie Psychologie und Medizin soll dieser nun auch nach einem Abschluss in Sozialer Arbeit, Medizinisch-Technischen Diensten und Diplomierter Gesundheits- und Krankenpflege möglich sein. Außerdem sollen in der dritten Ausbildungsphase, der methodenspezifischen Fachausbildung, Praktika auch an Institutionen wie Kliniken oder Reha-Einrichtungen verpflichtend sein, damit die Therapeutinnen und Therapeuten in der Ausbildung auch zahlreiche unterschiedliche psychiatrische Krankheitsbilder sehen.