Ein Arzt hält Medikamente in seinen Händen
AFP – GERARD JULIEN
AFP – GERARD JULIEN

Österreich steigt in große WHO-Studie ein

Die Wirksamkeit mehrerer Medikamente bei schweren Covid-19-Erkrankungen untersucht seit März eine große, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiierte Studie. Nun nehmen auch vier österreichische Zentren daran teil.

Zwei Zentren in Innsbruck und je eines in Linz und Salzburg sind es, wie der Verband der Pharmaindustrie Österreichs (Pharmig) am Montag mitteilte. Insgesamt 3.200 Patienten und Patientinnen umfasst der vom französischen Institut INSERM geleitete Europateil („DisCoVery“) der weltweiten „Solidarity-Studie“ der WHO.

Durch die Verteilung der Durchführung über verschiedene Länder sollen möglichst rasch möglichst viele Covid-19-Patienten und -Patientinnen einbezogen werden, um zu einer tragfähigen Datenbasis zur Wirksamkeit und Sicherheit von Therapieansätzen mit bereits für andere Erkrankungen zugelassenen Medikamenten zu kommen.

Tests verschiedener Mittel

Im Rahmen der übergeordneten Forschungsinitiative wird die Gabe des ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelten Medikaments Remdesivir, des ursprünglichen Malaria-Medikaments Hydroxychloroquine, sowie die HIV-Medikament-Kombination Lopinavir/Ritonavir und eine zusätzliche Kombination von Lopinavir/Ritonavir mit Interferon Beta erprobt. Die Studie wird nur unter Patienten durchgeführt, die in Krankenhäusern behandelt werden. Welche der Therapien die österreichischen Teilnehmer erhalten, entscheidet der Zufall.

Die vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) mitorganisierten Untersuchungen beginnen in dieser Woche, hieß es seitens der Pharmig. Dabei entstehe „wichtiges Know-how zur Behandlung von Covid-19 hier im Lande, wodurch auch die Versorgung der Patienten bestmöglich aufgestellt werden kann“, so Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog.