Fischerboot in der eisfreien Beringsee, im Hintergund schneebedeckte Berge
APA/AFP/Mark RALSTON
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Umwelt

Historischer Eisverlust in der Beringsee

Das Wintereis in der Beringsee zwischen Alaska und Russland schmilzt: Laut einer aktuellen Studie ging das sich jeden Winter neu bildende Eis zuletzt so stark zurück wie in den vergangenen 5.500 Jahren nicht.

US-Forscher und -Forscherinnen zogen für ihre Studie die St.-Matthew-Insel heran. Studienleiterin Miriam Jones untersuchte einen 2012 von der Insel entnommenen, 1,45 Meter langen Bohrkern. Zusammen mit ihren Mitautoren analysierte sie die Konzentration der Sauerstoffisotope 16 und 18 in den verschiedenen Torfschichten, die die Veränderungen in der Atmosphäre und dem Pazifischen Ozean über die letzten 5.500 Jahre nachzeichnen. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift „Science Advances“.

Region bald eisfrei?

Satellitenbilder zeigen schon länger, dass das Eis in der Arktis zurückgeht. Parallel dazu stiegen die Durchschnittstemperaturen auf der Erde und die CO2-Konzentration in der Luft stetig. Bisher jedoch war man davon ausgegangen, dass die winterliche Eisschicht in der Beringsee stabil bleibt.

Durch die Analyse des Bohrkerns wissen die Forscher nun allerdings, dass das Eis im Vergleich zu anderen Jahrtausenden insgesamt deutlich abgenommen hat. Bei dem derzeitigen Tempo könnte es bald eine völlig eisfreie Beringsee geben, erklärten die Forscher. Das hätte starke Auswirkungen auf das Ökosystem.