Die für 99 Prozent der Energiegewinnung verantwortliche sogenannte Proton-Proton-Kette galt bereits seit mehreren Jahren als auch experimentell bewiesen. Der Rest der Sonnenenergie stammt aus einem zweiten Zyklus, wie in den 1930er Jahren von den Physikern Hans Bethe und Carl Friedrich von Weizsäcker unabhängig voneinander postuliert wurde. Anhand der dabei produzierten Neutrinos, die im Untergrundlabor gemessen werden konnten, sei dies nun ebenfalls experimentell bewiesen, schreibt die Technische Universität München.
Dabei verbinden sich vier Wasserstoffkerne schließlich zu einem Heliumkern, mit Hilfe von Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff als Katalysatoren und Zwischenprodukten. Dieser sogenannte CNO-Prozess liefere bei Sternen, die größer als unsere Sonne sind, deren größeren Teil der Energie.
Das Verfahren für den Nachweis, der nun in der Fachzeitschrift „Nature“ publiziert wurde, sei technisch extrem aufwändig gewesen. Stefan Schönert, Münchner Professor für experimentelle Astroteilchenphysik, erklärte, er habe es „lange für nicht möglich gehalten, dass diese Messung erfolgreich sein würde“. Nach sechsjähriger Anstrengung sei es nun erstmals doch gelungen.