Die Aufnahmen stellen die Wissenschaftler um den Biologen Paul Siefert von der Goethe-Universität Frankfurt im Internet zur freien Verfügung. Man wolle so in Schulen und der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die sozialen Abläufe in den Bienenvölkern schärfen. Der Beitrag wurde im Journal „Plos One“ veröffenlicht.
Biene bei der Arbeit
Hygiene in der Bienenwabe, Entsorgung einer toten Artgenossin
Zu sehen ist auf den Aufnahmen, wie sich Honigbienen um ihre Brut kümmern, wie sie abgelegte Eier versorgen, aus gesammelten Pollen das „Bienenbrot“ herstellen oder tote Mitbewohner auffressen, um so den Stock zu reinigen. Einige der Vorgänge und Verhaltensweisen seien zwar bereits 1952 textlich beschrieben worden, hochauflösende Bilder gebe es aber nicht, sagte Siefert der Nachrichtenagentur dpa. Nach seinen Angaben existieren lediglich vergleichsweise unscharfe VHS-Sequenzen, die 1987 gedreht wurden.
Trick mit Glasscheibe
Für die Aufnahmen schnitten die Forscher Waben längs auf und montierten daran eine Glasscheibe. Nachdem sich die Bienen an die neue Umgebung gewöhnt hatten, konnten die Wissenschaftler so seitlich in die Zellen hineinfilmen – ohne die Tiere zu stören. Die besondere Herausforderung lag laut Siefert unter anderem darin, dass bei Rotlicht gearbeitet wurde und die exakte Bruttemperatur eingehalten werden musste.