Forscher präsentieren „Covid-19-Tracker“ für Europa

Alle Länder Europas sammeln eifrig Daten zur CoV-Ausbreitung, verwerten sie aber unterschiedlich. Forscher haben nun eine einheitliche Karte mit den Verläufen quer durch Europa seit Pandemiebeginn erstellt. Sie wird regelmäßig aktualisiert und zeigt auf regionaler Ebene die täglichen Zahlen, Gesamtzahlen, und Pro-Kopf-Fälle.

„Bei der aktuellen Covid-19-Pandemie wird konstant eine noch nie dagewesene Menge an Wissen und Daten generiert, um zu verstehen, wie sich die Pandemie ausbreitet“, so die Forscher um Asjad Naqvi vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien in einer Aussendung. Fast alle Länder Europas veröffentlichen Trend-Grafiken und Karten, aber teils sind die Daten dahinter nicht zugänglich, die Regionen anders definiert, und die Testpraktiken, Erfassung von Betroffenen, die Krankenhauszuweisungen, und die Registrierung der Todesfälle durchwegs verschieden.

Die Forscher sammelten und vereinheitlichten deshalb die Daten für 26 europäische Länder inklusive Österreich aus offiziellen Quellen von Jänner 2020 bis zur Gegenwart. Sie erstellten damit ein Covid-19 Nachverfolgungs-Werkzeug, das unter anderem in Kartenform die zu dem Zeitpunkt bestehenden Fälle seit Pandemiebeginn, die täglichen Fälle und die Pro-Kopf-Zahlen zumindest auf Bezirksebene darstellen kann. Die Datenbank wird regelmäßig aktualisiert, solange die Länder die CoV-Daten weiter sammeln, erklären sie.

Auf der Karte sei zum Beispiel nachvollziehbar, dass Deutschland „sich sehr gut vor dem Virus isoliert hat“, meinen die Forscher. Schweden und Tschechien wären hingegen seit Pandemiebeginn besonders hart getroffen worden. Österreich liegt laut der Karte im Mittelfeld. Die Hintergründe publizierten die Wissenschaftler im Fachjournal „Scientific Data“.