Moderna-Impfstoff in Glasphiole
AFP – STEPHANE DE SAKUTIN
AFP – STEPHANE DE SAKUTIN

Herzprobleme bei Moderna-Impfung selten

Die Covid-19-Impfung des US-Herstellers Moderna birgt ein erhöhtes, aber geringes Risiko für meist nicht schwerwiegende Herzprobleme. Eine in der Fachzeitschrift „British Medical Journal“ veröffentlichte Studie bestätigt frühere Erkenntnisse – allerdings basiert sie auf Bevölkerungsdaten für ganz Dänemark.

Die Studie zeigt ein erhöhtes Risiko für Myokarditis oder Perikarditis. Beides sind Entzündungen des Herzens. Die erste betrifft das Myokard, den wichtigsten Herzmuskel, und die zweite das Perikard, die Membran, die das Herz umhüllt. Aufgrund früherer Berichte hatten die Behörden in mehreren Ländern die Impfung mit dem Moderna-Präparat für bestimmte Bevölkerungsgruppen eingestellt.

Der Studie zufolge ist das Risiko einer Entzündung besonders bei Menschen im Alter von 12 bis 39 Jahren erhöht. Der Bericht stellt allerdings fest, dass von den Geimpften, die eine Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung entwickelten, „nur einige wenige“ einen schweren Krankheitsverlauf erlitten. Die Forscher betonten, dass diese Herzprobleme selten sind. Auch bei den unter 40-Jährigen, die mit Moderna geimpft wurden, waren nur etwa 0,005 Prozent davon betroffen.

Kein Todesfall

Von den 21 Personen, bei denen innerhalb eines Monats nach der Impfung mit Moderna eine Myokarditis oder Perikarditis diagnostiziert wurde, konnte mehr als die Hälfte innerhalb von 72 Stunden aus dem Krankenhaus entlassen werden. Keiner der Patienten starb oder erlitt Herzversagen.

Die Forscher untersuchten auch das Risiko entsprechender Entzündungen beim Impfstoff von Biontech/Pfizer. Demnach war diese Impfung nur bei Frauen mit einem erhöhten Risiko verbunden. Die Forscher stellten sogar fest, dass Geimpfte bei beiden Vakzinen ein geringeres Risiko hatten, an einem Herzstillstand zu sterben, als Ungeimpfte. Zusammengefasst unterstütze die Studie den „allgemeinen Nutzen einer solchen Impfung auf individueller, gesellschaftlicher und globaler Ebene“, schlussfolgerten die Autoren.