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Matthieu – stock.adobe.com
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Verletzter Dinosaurier

Ungewöhnliche Fußabdrücke entdeckt

Vor fast 130 Millionen Jahren hat ein Dinosaurier ungewöhnliche Fußspuren hinterlassen. Die Abdrücke, die in Spanien gefunden wurden, weisen darauf hin, dass eine der drei Zehen des linken Fußes verletzt war – und der Dinosaurier deshalb beim Gehen eine Schonhaltung einnahm.

Die Fußabdrücke wurden in der Fundstätte Las Hoyas, etwa 150 Kilometer östlich von Madrid, entdeckt. Laut dem Forschungsteam der Autonomen Universität Madrid stammen sie von einem nicht näher identifizierten Theropoden. Zu den Theropoden werden etwa Dinosaueriergattungen wie Megalosaurus, Tyrannosaurus und Allosaurus gezählt. Die Ergebnisse des Teams um den Paläontologen Carlos M. Herrera-Castillo wurden nun im Fachjournal „PLOS ONE“ veröffentlicht.

Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Techniken untersuchten die Forscherinnen und Forscher die entdeckte Trittspur, verglich sie mit anderen Trittspuren und modellierte die Fußabdrücke. Theropoden weisen meist nur drei Zehen auf, die rückgebildete vierte und fünfte Zehe zählt zu den typischen Merkmalen der Dinosauriergruppe, die von der Obertrias bis zur Oberkreide lebte.

Verletzter Dinosaurier, Fußabdruck
Lara de la Cita/Las Hoyas Forschungsteam, UAM

Abdrücke deuten auf Schonhaltung hin

Die gefundenen Fußabdrücke hatten demnach alle drei Zehen, wie bei Theropoden üblich. Während bei den Abdrücken des rechten Fußes alle drei Zehen ausgestreckt waren, war die mittlere Zehe der linken Fußabdrücke aber lediglich durch sehr kurze und unregelmäßig geformte Markierungen dargestellt – als wäre sie nach rückwärts eingerollt. Laut den Forscherinnen und Forschern deute dies auf eine Verletzung oder Verformung dieser Zehe hin.

Darüber hinaus sind die Fußabdrücke weiter voneinander entfernt als bei Trittspuren von Theropoden normalerweise üblich. Laut dem Forschungsteam weise dies darauf hin, dass der Dinosaurier seinen Gang an den verletzten Fuß angepasst hat. Auch ungewöhnliche Verformungen in den Abdrücken des rechten Fußes deuten darauf hin, dass das Tier mehr Gewicht auf die rechte Seite legte, also eine Schonhaltung einnahm.

Fossile Informationsquelle

Spuren von Fossilien, wie Abdrücke und Versteinerungen, können eine brauchbare Informationsquelle dafür sein, wie sich ausgestorbene Tiere in verschiedenen Situationen verhielten. Laut dem Forschungsteam wurden bereits zuvor fossile Fußabdrücke von Theropoden gefunden, die auf Verletzungen an der mittleren Zehe hindeuteten. Ähnliche Verformungen der Zehen werden zudem auch bei lebenden Vogelarten beobachtet – mitsamt der typischen Schonhaltung. Allesamt Hinweise, die laut den spanischen Forscherinnen und Forschern neue Einblicke darin geben können, wie Dinosaurier trotz Verletzungen und Krankheiten Wege fanden um zu überleben.