Allerdings habe man noch nicht komplett wieder Boden gutgemacht, sagte Peter Sands, Leiter des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM), anlässlich des am Montag veröffentlichten Berichts. „Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Es sterben immer noch viel zu viele Menschen an diesen Krankheiten.“
Ziel, Krankheiten zu besiegen, weit entfernt
Dem Bericht zufolge sank die Zahl der Tuberkulose-Behandlungen 2020 um 19 Prozent auf 4,5 Millionen, stieg im vergangenen Jahr aber wieder um zwölf Prozent auf 5,3 Millionen. Damit liegt sie aber noch immer unter den 5,5 Millionen Behandlungen vor der Pandemie. Die Malaria- und Aids-Programme haben zwar das Niveau von 2019 übertroffen. Von dem Ziel, diese Krankheiten bis 2030 zu besiegen, ist man wegen der Pandemie aber immer noch weit entfernt.
Sands warnte, dass die Folgen der weltweiten Lebensmittelkrise, die durch den Krieg in der Ukraine verschärft wurde, die Lage verschlimmern. Infektionskrankheiten sind für Menschen, deren Körper durch Unterernährung geschwächt ist, in der Regel viel tödlicher, und sie sprechen auch nicht so gut auf Behandlungs- oder Präventionsmaßnahmen an. Daher sei es „wahrscheinlich“, dass der Fonds mit Partnern zusammenarbeiten müsse, um mehr Ernährungshilfe zu leisten.
Milliarden Dollar nötig
Für seinen nächsten dreijährigen Finanzierungszyklus will der GFATM 18 Milliarden Dollar von Regierungen, der Gesellschaft und dem Privatsektor einsammeln. Mehr als ein Drittel des Gesamtbetrags ist bereits zusammengekommen. Für die kommende Woche ist eine Geberkonferenz geplant, die von US-Präsident Joe Biden ausgerichtet wird. Seit seiner Gründung im Jahr 2002 hat der Fonds dem Bericht zufolge rund 50 Millionen Menschenleben gerettet. Seit März 2020 hat er alleine 4,4 Milliarden Dollar ausgegeben, um die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie abzumildern und diese zu bekämpfen.