Mammographie: Frau und Ärztin bei der Vorsorgeunteruschung
auremar – stock.adobe.com
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Krebsvorsorge

Bessere Krebsbehandlungen für Frauen

Die häufigsten Krebsdiagnosen bei Frauen betreffen Brust, Eierstöcke und Gebärmutter. Früherkennung ist enorm wichtig und ermöglicht neue, maßgeschneiderte Therapien. Heute starten neue, kostenlose Onlinekrebsseminare der Medizinuni Wien.

Vorsorgeuntersuchungen sind extrem wichtig – aber: Vierzig Prozent aller Frauen gehen nicht zum regelmäßigen Screening. Vor allem während der Coronavirus-Zeit gab es hier einen deutlichen Rückgang. Die wichtigsten Basischecks sind Mammografie, Krebsabstrich und HPV-Test, sagt Matthias Preusser, Leiter der Abteilung für klinische Onkologie an der Medizinuniversität Wien.

Genauere Diagnose

Wird ein Tumor entdeckt, kann man heute mit genaueren Geräten präzisere Untersuchungen durchführen als noch vor wenigen Jahren. Bei bildgebender Diagnostik, Computertomografie, MR-Untersuchungen und sogenannten PET-Untersuchungen habe es wesentliche Fortschritte gegeben.

Webinar Forum Krebs

Heute, 17 Uhr, startet eine Informationsreihe über frauenspezifische Krebserkrankungen, bei der sich jede und jeder online und kostenlos über den aktuellen Forschungsstand zum Thema Krebs bei Frauen informieren kann.

Infos und Anmeldung auf:
Forum Krebs bei Frauen

Auch bei der Strahlentherapie ist es heute möglich, schonender und zielgerichteter zu arbeiten. Und auch im Bereich der Chirurgie – mit der Unterstützung von Robotern. Ganz besondere Neuentwicklungen gibt es aber bei den medikamentösen Therapien.

Maßgeschneiderte Therapie

Neben der Chemotherapie stehen heute noch ganz andere Wirkstoffklassen zur Verfügung, wie beispielsweise monoklonale Antikörper. Die neueste Entwicklung ist eine Kombination aus Chemotherapie und speziellen Antikörpern. Konkret handelt es sich um eine Substanz, die die Tumorzellen quasi umbringen kann, und ein Trägermolekül – ein Antikörper -, der diese Therapie zielgerichtet an die Tumorzelle heranbringen kann.

Der Clou der neuen Therapien liegt darin, dass der Tumor exakt diagnostiziert wird und anschließend eine maßgeschneiderte Therapie durchgeführt werden kann. Heutzutage spreche man nicht mehr von Brustkrebs, so Matthias Preusser, sondern man diagnostiziert Brustkrebs in Abhängigkeit davon, welche Eiweißstoffe bzw. welche genetischen Veränderungen vorhanden sind.

Andere Brustkrebsarten sind abhängig von Hormonen, hier kann man mit Hormoblockaden arbeiten. Für die Patientinnen bedeutet das zunächst eine aufwendige Diagnostik – aber dafür kann man anschließend individualisierte Therapien empfehlen. Dadurch steigen die Behandlungsmöglichkeiten und die Heilungschancen, so der Mediziner.

Doch auch hier gilt: Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto größer sind die Behandlungschancen – deshalb sollte man einen Vorsorgetermin ausmachen, sagt Matthias Preusser – und zwar besser heute als morgen.