Cheilosia canicularis
Frank Vassen
Frank Vassen
Bestäuber

Schwebfliegen vom Aussterben bedroht

Mehr als ein Drittel der als Bestäuber wichtigen Schwebfliegenarten in Europa ist laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) vom Aussterben bedroht. 314 der 890 Arten gehört bereits in eine der drei höchsten Gefährdungskategorien.

Schwebfliegen (Syrphidae) sind vor allem für ihren Schwirrflug bekannt: Dabei können sie fliegend praktisch auf der Stelle verharren, selbst bei Wind. Sie sind nach den Bienen die zweitwichtigste Bestäubergruppe. Die Larven ernähren sich von Blattläusen und kontrollieren so die Populationen von Schädlingen. Die Untersuchung hatte die EU-Kommission in Auftrag gegeben. Erderwärmung, intensive Landwirtschaft, schädliche Insektenschutzmittel und die nicht kommerzielle Nutzung von Wäldern sind laut IUCN die größten Bedrohungen für die unscheinbaren Insekten.

Wirtschaft umbauen

Die Insekten hätten nur eine Chance, wenn die Wirtschaft und vor allem die Landwirtschaft umgebaut und nachhaltig werde, sagte der IUCN-Generaldirektor Bruno Oberle in einer Aussendung. Feuchtgebiete, in denen Schwebfliegen leben, müssten geschützt werden. Für die Larven seien Wälder mit alten Bäumen und umgefallenen Stämmen wichtig. Felder durch Streifen mit Wildblumen oder Hecken abzugrenzen, helfe auch. Die Treibhausgase müssten auch zum Wohle von Insekten heruntergefahren und Ökosysteme wieder hergestellt werden.

Auf der seit 1964 geführten Roten Liste der bedrohten stehen mehr als 41.000 Tier-und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind. Die IUCN ordnet untersuchte Arten in acht Kategorien ein, von „ungenügender Datengrundlage“ bis „ausgestorben“. „Stark gefährdet“ ist Stufe 5.