Leuchtqualle „Pelagia panopyra“
Daniel Zupanc/Schönbrunn
Daniel Zupanc/Schönbrunn
Zuchterfolg

Leuchtende Quallen in Schönbrunn nachgezüchtet

Das neue Jahr hat im Tiergarten Schönbrunn mit zwei außergewöhnlichen Nachzuchten begonnen. Die Leuchtqualle „Pelagia panopyra“ sowie die Rippenquallenart „Bolinopsis mikado“ wurden zum ersten Mal in einem Zoo in Europa nachgezüchtet.

„Die Schwierigkeit bei der Zucht ist es, den jungen Rippenquallen genug Nahrung zu bieten und gleichzeitig eine sehr gute Wasserqualität zu gewährleisten“, so Revierleiter Roland Halbauer. Mit einer speziell für Rippenquallen entwickelten Zuchtsäule sei der Erfolg gelungen, so Halbauer und sein Team. Besonders interessant sei bei beiden Arten, dass sie mit Hilfe chemischer Substanzen Licht erzeugen können. Dadurch werde nicht nur Nahrung wie Plankton angelockt, die Meeresbewohner wirken auch für das menschliche Auge gleich noch faszinierender.

Quallen zählen zu den ältesten Lebewesen der Welt und existieren bereits seit über 600 Millionen Jahren. Im Gegensatz zu vielen anderen Tierarten seien Quallen und Rippenquallen laut Tiergarten Schönbrunn in den meisten Fällen nicht von der Ausrottung, etwa durch den menschengemachten Klimawandel, gefährdet. Diese Tiere würden sogar von der Mischung aus Meereserwärmung und organischer Verschmutzung profitieren. „Von besonderem Interesse für die Wissenschaft ist somit, Überlebensstrategien dieser faszinierenden Lebewesen in Zeiten des Klimawandels zu erforschen. In unserem Backstagebereich befindet sich eine der größten Quallenzuchten weltweit mit über 70 verschiedenen Arten“, sagte der zoologische Abteilungsleiter Anton Weissenbacher.