„Bisher war nicht klar, ob Nanopartikel in die Blätter eindringen“, erklärt Paula Ballikaya von der Schweizer Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Aussendung zu der kürzlich im Fachblatt „Tree Physiology“ veröffentlichten Studie. In einem Experiment wurden deshalb Nanopartikel aus Gold auf junge Rotbuchen und Waldföhren gesprüht. Nach zwanzig Tagen waren die Goldpartikel nicht nur in den Blättern, sondern auch im Stamm und in den Wurzeln der besprühten Bäume vorhanden.
Jahrelang nachweisbar
Der Weg ins Blattgewebe führt laut der Studie wahrscheinlich durch die sogenannten Stomata, die Spaltöffnungen auf der Blattoberfläche, die der Baum für den Austausch von Gasen mit der Luft benötigt. Von dort verteilen sie sich auf noch unbekannte Weise im ganzen Baum. Das passiert nicht nur mit Goldpartikeln, sondern auch mit winzigen Teilchen an Schwermetallen. Auch noch Jahre später können diese Partikel in den Jahresringen der Bäume nachgewiesen werden.
„Baumringe könnten uns nicht nur Aufschluss über frühere Werte der Luftverschmutzung geben, sondern auch über vergangene Klimabedingungen oder Ereignisse wie Vulkanausbrüche“, so Ballikaya. Noch sei diese Methode aber nicht einsatzbereit. „Zuerst müssen wir mehr darüber herausfinden, wie sich Nanopartikel in Bäumen bewegen.“
Künftig könnten diese Erkenntnisse laut der Studie auch dazu genutzt werden, Luft- und Bodenverschmutzung zu reinigen. „Schnell wachsende Bäume könnten Schwermetalle aus dem Boden oder der Luft in ihrem Holz einlagern, das dann fachgerecht entsorgt werden kann“, sagte Ballikaya.