Die Forscherinnen und Forscher der Universität Zürich (UZH) und der Pennsylvania State University nennen in einer Mitteilung der UZH mehrere Gründe an. Einerseits verbreiten sich bei starken Regenfällen und Überschwemmungen Krankheitserreger wie Parasiten und Viren besser, andererseits erschwert das schlammige Terrain den Kampf gegen Wilderer. In der Studie, die soeben im Fachmagazin „Biodiversity and Conservation“ erschienen ist, wurde auch festgestellt, dass eine grünere Vegetation die Überlebensrate erwachsener Giraffen verringert. Möglicherweise, weil ein schnelleres Blattwachstum die Nährstoffqualität reduziert.
Acht Jahre lang haben die Forscherinnen und Forscher das Schicksale von 2.385 Giraffen in Tansania verfolgt. Diese Ergebnisse glichen sie mit Daten zu Niederschlag, Vegetationsgrün und Temperatur ab. In regenreichen Jahreszeiten überlebten die Massai-Giraffen dabei seltener.
Positive Effekte
Zur Überraschung der Forschenden wirkten sich höhere Temperaturen aber positiv auf die Giraffen aus. Sie hatten eigentlich erwartet, dass die Tiere aufgrund ihrer Körpergröße überhitzen könnten. Aber mehrere körperliche Merkmale scheinen den Tieren zu helfen, sich kühl zu halten. Dazu gehören etwa der lange Hals und die langen Beine, an denen Wärme verdunstet. Giraffen verfügen aber auch über spezialisierte Nasenhöhlen, ein komplexes Netzwerk von Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgen, und ein Fleckenmuster, das Wärme abstrahlt.
Studienleiter Derek Lee von der Pennsylvania State University warnte aber vor zu schnellen Schlussfolgerungen. Es könne durchaus sein, dass die Temperaturen während des Untersuchungszeitraums den für Giraffen tolerierbaren Temperaturbereich nicht überschritten haben und eine extreme Hitzewelle die Tiere schädigen könnte.