Europa: Fast 195.000 Tote durch Wetterextreme seit 1980

Angesichts der Erderwärmung wachsen auch in Europa die Gefahren durch Wetterextreme. Laut der Europäische Umweltbehörde (EEA) starben in Europa zwischen 1980 und 2021 fast 195.000 Menschen durch Überschwemmungen, Stürme, Hitze- und Kältewellen, Waldbrände und Erdrutsche. Besonders tödlich sind Hitzewellen.

Auf der neuen Übersichtsseite der EEA zu Extremwetter in Europa („Extremes Sommerwetter in einem sich verändernden Klima: Ist Europa vorbereitet?“) sind die überdurchschnittlich vielen Hitzetoten im vergangenen Jahr noch gar nicht berücksichtigt. So starben allein in Spanien von Juni bis August 2022 mehr als 4.600 Menschen wegen der hohen Temperaturen.

Laut der EEA verursachten extreme Wetterereignisse von 1980 bis 2021 Schäden in Höhe von mehr als 560 Milliarden Euro. Nur 170 Milliarden Euro oder 30 Prozent der Schäden seien versichert gewesen. Das neue Online-Portal soll Daten über die Folgen von Extremwetter zusammentragen.

Maßnahmen gefordert

Europa muss sich aus Sicht der EU-Umweltagentur EEA auf klimabedingte Wetterkapriolen im Sommer vorbereiten, heißt es in einer Aussendung zum neuen Portal. „Um weitere Verluste zu vermeiden, müssen wir dringend von der Reaktion auf Extremwettereignisse übergehen zu einer proaktiven Vorbereitung“, sagte EAA-Expertin Aleksandra Kazmierczak der Nachrichtenagentur AFP. Den jüngsten Daten zufolge waren Hitzewellen für 81 Prozent der Todesfälle und 15 Prozent der finanziellen Schäden verantwortlich.

Der Umweltbehörde zufolge muss Europa Maßnahmen ergreifen, um seine alternde Bevölkerung zu schützen, da diese besonders empfindlich auf extreme Hitze reagiere. Die meisten nationalen Strategien würden die Auswirkungen von Hitze auf das Herzkreislaufsystem und das Atemsystem berücksichtigen. „Aber weniger als die Hälfte gehen auf direkte Folgen von Hitze ein wie Dehydrierung oder Hitzschlag“, erklärte die Behörde. Wetterextreme wie Hitzewellen nehmen als Folge der menschengemachten Erderwärmung an Häufigkeit und Intensität zu.