Böden können weniger CO2 speichern

Laut einer neuen Studie setzen Böden wegen der Klimaerwärmung mehr CO2 frei. Damit heizen sie das Klima weiter auf. Die Klimaerwärmung beschleunige den Abbau von Humus. Dabei reduzierten sich auch jene organischen Verbindungen, die den Pflanzen helfen, Kohlenstoff in ihren Blättern und in ihren Wurzeln zu speichern.

Diese Erkenntnis hat große Bedeutung für eine der Schlüsselstrategien im Kampf gegen die globale Erwärmung, nämlich auf Böden und Wälder als natürliche Kohlenstoffsenken zu setzen, so die Universität Zürich in einer Aussendung zu der im Fachblatt „Nature Geoscience“ veröffentlichten Studie. Heute wird rund ein Viertel der weltweiten Kohlenstoffemissionen durch Wälder, Gras und Weideland gebunden und dann im Boden gespeichert. Der Boden ist damit der wichtigste terrestrische Speicher für Kohlenstoff.

Langzeitexperiment

Nachdem die Forscherinnen und Forscher den Boden im Sierra Nevada National Forest in Kalifornien für die Studie während viereinhalb Jahren in einer Tiefe von einem Meter künstlich um vier Grad Celsius aufgeheizt hatten, reduzierte sich das für die Kohlenstoffspeicherung wichtige Lignin um 17 Prozent, die ebenfalls dafür nötigen Stoffe Cutin und Siberin um fast 30 Prozent.

Diese Erwärmung im Experiment entspricht den Prognosen eines Klimaszenarios bis zum Ende des Jahrhunderts, bei dem die Erwärmung wie bisher unverändert weitergeht. Um diese Aussage zu bestätigen, seien aber Studien über einen längeren Zeitraum notwendig, so die Forscherinnen und Forscher in der Studie.