Mehr Starkregen als Schnee in Höhenlagen

Durch die zunehmende Erderwärmung steigt laut einer neuen Studie das Risiko für extreme Regenfälle in höher gelegenen Regionen. Mit jedem Grad Celsius, um das sich der Planet erwärmt, fällt in Lagen über 2.000 Metern bis zu 15 Prozent mehr Regen, wie aus den im Fachjournal „Nature“ veröffentlichten Berechnungen hervorgeht.

Das ist doppelt so viel, wie für das Flachland erwartet wird. Für ihre Studie untersuchte das Forschungsteam aus den USA die Auswirkungen des Klimawandels auf Niederschläge und konzentrierten sich dabei auf Lagen, die bisher eher an Schneefälle gewöhnt waren. Dafür verglichen sie Niederschlagsdaten der vergangenen 70 Jahre mit Modellrechnungen bis zum Jahr 2100. Aufgrund fehlender Daten gibt ihre Studie allerdings nur Aufschluss für Regionen auf der Nordhalbkugel.

Anders als Schnee fließe Regen schneller ab, was ein höheres Risiko von Überschwemmungen, Erdrutschen und Bodenerosionen zur Folge habe, so Studienautor Mohammed Ombadi vom National Laboratory Lawrence Berkley in Kalifornien. Die Infrastruktur in Höhenlagen sei allerdings nicht dafür ausgelegt, extremen Überschwemmungen standzuhalten.

Infrastruktur anpassen

Besonders betroffene Gebiete sollten Pläne zur Klimaanpassung erstellen, empfehlen die Forscherinnen und Forscher. „Beim Entwurf von Dämmen, Autobahnen, Schienen und anderer Infrastruktur müssen wir die Zunahme extremer Regenfälle bedenken“, so Ombadi. Nur so könne sichergestellt werden, dass diese auch in einem wärmeren Klima tragfähig seien.

Bereits jetzt hat sich die Erdoberfläche im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter um 1,2 Grad Celsius erhöht. Der UNO-Weltklimarat IPCC geht davon aus, dass sich der Planet bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 2,8 Grad erwärmen könnte, sollte die Politik keine drastischen Maßnahmen ergreifen.