Medizin

„Schalter“ für Fettverbrennung gefunden

Ein Forschungsteam aus der Schweiz hat einen „Schalter“ identifiziert, der den Prozess der Fettverbrennung im Körper steuert. Sobald er aktiviert ist, werden Fette in die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, transportiert und dort in Energie umgewandelt. Die Entdeckung könnte dazu beitragen, Krankheiten wie Diabetes und bestimmte Krebsarten besser zu verstehen.

Als molekularer Schalter fungiert dabei das Protein „Arf1“, wie eine im Fachjournal „Nature Cell Biology“ veröffentlichte Studie zeigt. „Arf1 hält damit den Stoffwechsel in Balance“ sagte Studienleiterin Anne Spang im Gespräch mit der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie ist Professorin am Biozentrum der Universität Basel. Damit dieses komplexe System funktioniert, müssen verschiedene Prozesse genau aufeinander abgestimmt ablaufen.

Überschüssige Energie speichert unser Körper in Form von Fett. Benötigen wir diese Energie, zum Beispiel weil wir Sport treiben, zapft der Körper diese Fettreserven an. Dazu wird in den Mitochondrien Fett in ATP (Adenosintriphosphat) umgewandelt. Dieses Molekül liefert den Zellen Energie.

Erhöhtes Risiko für Diabetes und Krebs

Schon kleinste Störungen können dieses empfindliche System aus dem Gleichgewicht bringen. Schwere Krankheiten wie Diabetes und Krebs können die Folge sein. Die Forscherinnen und Forscher des Biozentrums an der Universität Basel untersuchten, wie der Körper diesen Prozess steuert. Dabei entdeckten sie, dass Arf1 eine wichtige Rolle spielt. Laut einer Mitteilung des Biozentrums gehen die Expertinnen und Experten davon aus, dass Arf1 die Umgebung der Kontaktstelle zwischen Fetttröpfchen und Mitochondrien so verändert, dass die Lipide in die Mitochondrien gelangen können.

Signalisiert der Körper also Energiebedarf, lässt Arf1 Lipide in die Mitochondrien hinein. Sobald der Energiebedarf gedeckt ist, wird der Transport gestoppt. Fehlt Arf1, oder ist es überaktiv, gerät das System aus dem Gleichgewicht.