Ein Mann fährt in der abendlichen Sonne auf seinem Fahrrad
APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich
APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich
Studie

Menschen mit gesundem Lebensstil leben länger

Regelmäßig Sport treiben, nicht rauchen und Schmerzmittel nicht missbrauchen: Wer sich an diese und andere gesunde Verhaltensweisen hält, lebt deutlich länger – und zwar über 20 Jahre. Das zeigt eine neue Studie, die bei einer Ernährungskonferenz in Boston/USA vorgestellt wurde.

Dazu kommen noch wenig Stress und Alkohol, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und gute Sozialkontakte. Frauen, die sich an alle diese Grundsätze halten, leben über 22 Jahre länger, Männer sogar fast 24 Jahre, heißt es in der Studie, die ein Team um Xuan-Mai Nguyen von der University of Illinois im Rahmen der Jahreskonferenz der US-Gesellschaft für Ernährung in Boston vorgestellt hat.

Daten von 700.000 Personen ab 40

Die Fachleute hatten dafür Daten von über 700.000 US-Veteraninnen und -Veteranen im Alter von 40 bis 99 Jahren analysiert. Als gesunden Lebensstil definierte es acht Gewohnheiten: körperlich aktiv zu sein, nicht zu rauchen, gut mit Stress umgehen zu können, sich gut zu ernähren, nicht unmäßig Alkohol zu trinken, gut und regelmäßig zu schlafen, positive soziale Beziehungen zu pflegen und nicht von Opioid-Schmerzmitteln abhängig zu sein.

„Wir waren wirklich überrascht, wie viel man mit der Einführung von einem, zwei, drei oder allen acht Lebensstilfaktoren gewinnen konnte“, wird Nguyen in einer Mitteilung der US-Ernährungsgesellschaft zitiert.

Nie zu spät für gesunden Lebensstil

Als größte Risikofaktoren stellten sich eine geringe körperliche Aktivität, die Abhängigkeit von Opioid-Schmerzmitteln und Rauchen heraus. Diese Faktoren waren mit einem erhöhten Sterberisiko von jeweils um 30 bis 45 Prozent während des Studienzeitraums verbunden. Bei schlechtem Umgang mit Stress, hohem Alkoholkonsum, ungesunder Ernährung und schlechter Schlafhygiene war das Sterberisiko um jeweils rund 20 Prozent erhöht, beim Mangel an guten sozialen Kontakten um fünf Prozent.

Die Medizinerinnen und Mediziner stellten fest, dass ein Wechsel zu einem gesunden Lebensstil auch im gesetzten Alter noch die Lebenserwartung erhöht. „Je früher, desto besser, aber selbst, wenn Sie mit 40, 50 oder 60 nur eine kleine Änderung vornehmen, ist es immer noch von Vorteil“, betont Nguyen.

Auch klimafreundliche Ernährung hilft

Die Daten der Studie stammen vom Million Veteran Program, einem nationalen Forschungsprogramm der USA, das untersucht, wie sich Gene, Lebensstil, militärische Erfahrungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von ehemaligen Militärangehörigen auswirken.

Ebenfalls auf der Jahreskonferenz der US-Gesellschaft für Ernährung in Boston vorgestellt wurde eine Studie, die den Zusammenhang von klimafreundlicher Ernährung und Gesundheit untersucht hat. Die sogenannte Planetendiät verringert ihr zufolge das Sterblichkeitsrisiko um ein Viertel.