Paläontologie

Neuer Ursaurier beschrieben

Anhand von Funden in Rheinland-Pfalz hat ein Forschungsteam eine neue Ursaurierart beschrieben. Sie lebte vor den Dinosauriern. Zu Lebzeiten vor knapp 300 Millionen Jahren Stenokranio boldi wohl eines der größten Raubtiere in der Fundregion, schätzungsweise anderthalb Meter lang konnte das Tier werden.

Den damaligen Lebensraum muss man sich als tropische Fluss- und Seelandschaft vorstellen, wie das an der Untersuchung beteiligte Museum für Naturkunde Berlin zu der im „Journal of Paleontology“ erschienenen Studie mitteilte. „Im Bereich des heutigen Remigiusbergs mündete damals ein großer Fluss in einen etwa 70 Kilometer langen See.“ An dessen Ufer und im Delta des Flusses hätten die Tiere gelebt.

Lebensrekonstruktion von Stenokranio boldi
Dr. Frederik Spindler, Kipfenberg
Lebensrekonstruktion von Stenokranio boldi

„Im Gaumen hatte Stenokranio drei Paare von großen, nach hinten gebogenen Reißzähnen, die dazu dienten, glitschige Beute wie Fische festzuhalten“, so das Museum zur Analyse der schon vor einigen Jahren geborgenen Überreste. Die Beute sei dann vermutlich mehr oder weniger komplett heruntergeschlungen worden. Nach Körperform und Lebensweise habe der Fisch- und Fleischfresser eine ähnliche ökologische Nische wie die späteren Krokodile besetzt.

Der Begriff Ursaurier habe mit Dinosauriern nichts zu tun. Es handle sich um eine populäre Sammelbezeichnung für die Vierfüßer des Erdaltertums.