„Hubble“

Teleskop zeigt Wasserdampf auf Exoplaneten

Mit dem Weltraumteleskop „Hubble“ haben Astronominnen und Astronomen Wasserdampf in der Atmosphäre eines kleinen Exoplaneten entdeckt. Wasser auf so einem kleinen Planeten sei „eine bahnbrechende Entdeckung“, so das Forschungsteam.

„Es bringt uns der Charakterisierung von wirklich erdähnlichen Welten näher als je zuvor“, so Laura Kreidberg vom Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) in Heidelberg. Der Planet mit dem Namen GJ9827d liegt 97 Lichtjahre entfernt und ist nur knapp doppelt so groß wie die Erde.

Ein Lichtjahr bezeichnet die Entfernung, die Licht in einem Jahr zurücklegt – eine Strecke von 9,46 Billionen Kilometer. Den Forscherinnen und Forschern zufolge ist es der kleinste Exoplanet, bei dem bisher Wasserdampf in der Atmosphäre nachgewiesen werden konnte. Unklar sei aber noch, ob es sich um eine kleine Menge Wasserdampf in der Atmosphäre handelt oder diese hauptsächlich aus Wasser besteht.

„Unwirtliche, feucht-heiße Welt“

Das Beobachtungsprogramm sei mit dem Ziel entwickelt worden, nicht nur Moleküle in der Atmosphäre des Planeten aufzuspüren, sondern auch gezielt nach Wasserdampf zu suchen, so Pierre-Alexis Roy von der Universität Montréal in Kanada. „Jedes Ergebnis wäre aufregend, egal ob Wasserdampf dominiert oder nur ein kleiner Bestandteil einer von Wasserstoff dominierten Atmosphäre ist.“

Mit einer venusähnlichen Temperatur von 400 Grad wäre der Planet definitiv eine unwirtliche, feucht-heiße Welt, wenn die Atmosphäre überwiegend aus Wasserdampf bestünde, so die Fachleute. Derzeit kämen zwei Möglichkeiten in Frage: Entweder klammert sich der Planet an eine wasserstoffreiche Hülle – ähnlich wie ein kleiner Neptun. Oder er besteht halb aus Wasser, halb aus Gestein – etwa wie eine wärmere Version des Jupitermondes Europa.

Auf der Suche nach Spuren von Wasser und anderen Molekülen haben Astronominnen und Astronomen den Planeten GJ9827d kürzlich auch mit dem Weltraumteleskop „James Webb“ beobachtet. „Wir können es kaum erwarten zu sehen, was diese Daten ergeben“, so Kreidberg. „Hoffentlich können wir jetzt die Frage nach Wasserwelten ein für alle Mal klären.“