Birkenbaum mit Pollen
Katharina Bastl
Katharina Bastl
Allergie

Haselblüte eröffnet Pollensaison

Im Osten und im Südosten Österreichs hat für Menschen mit Pollenallergie eine mühsame Zeit begonnen: Die Haselstaude blüht. Vor allem zu Saisonbeginn reagieren viele sehr stark. Neben Medikamenten helfen Verhaltenstipps, außerdem: Augen auf bei der Wahl von Gartenpflanzen.

Gerötete, tränende Augen, Niesanfälle und eine rinnende Nase: Mit diesen Symptomen einer Rhinitis reagiert ein Drittel der Menschen in Österreich auf Hausstaubmilben, Tierhaare, Pilzsporen und eben Blütenpollen. Nach dem Frost im Jänner begann die Pollensaison heuer später. Die Belastung zu Beginn dürfte auch nur gering bis mäßig sein, so der Polleninformationsdienst.

„Allerdings reagieren Allergikerinnen und Allergiker gerade am Anfang besonders empfindlich auch auf geringe Mengen an Allergen in der Luft“, so der Leiter des Informationsdienstes, Markus Berger, im Gespräch mit science.ORF.at. Die Ursachen dafür sind noch nicht zur Gänze erforscht. Zwei Annahmen gibt es derzeit: Einerseits sei das Immunsystem nach den Wintermonaten noch nicht so gut vorbereitet. Andererseits dürften die Blütenpollen zu Beginn der Saison mehr Allergene haben als gegen Ende.

Symptome behandeln und Auslöser meiden

Allergische Reaktionen sollten ernst genommen werden, selbst wenn sie nur leicht sind und mit Ende der Pollensaison verschwinden, empfiehlt der Mediziner. Wird die Allergie von Jahr zu Jahr nicht behandelt, kann sich die allergische Reaktion von den oberen Atemwegen in Richtung Lunge ausweiten und Asthma auslösen. „Menschen, die auf Frühblüher reagieren, sollten rasch Fachärztinnen und -ärzte aufsuchen, die auf Erkrankungen der Lunge und Atemwege sowie der Haut spezialisiert sind.“

Neben der medizinischen Behandlung empfehlen der Polleninformationsdienst und die Interessengemeinschaft Allergenvermeidung (IGAV) Betroffenen, nach Möglichkeit den Kontakt mit Allergieauslösern zu vermeiden:

  • Bei hoher Belastung sollte man sich so wenig wie möglich im Freien aufhalten.
  • Wer dennoch muss oder will, kann sich mit einer Sonnenbrille schützen. Bei Arbeiten im Freien und beim Sport kann eine Maske helfen.
  • Nach dem Aufenthalt im Freien sollte die Kleidung gewechselt und in keinem Fall im Schlafbereich abgelegt werden.
  • Für das Lüften zu Hause empfiehlt sich der Einbau von Pollenschutzgittern vor den Fenstern.
  • Pollenfilter im Auto sollten regelmäßig gewartet und getauscht werden.

Polleninformation

Aktuelle Pollenbelastungen findet man unter Polleninformation – stundengenau und mit Postleitzahl.

Belastung mitunter auch hausgemacht

Die Pollenlast wird auch durch Sträucher und Bäume in Parks, entlang von Straßen und in privaten Gärten verstärkt. Haselstauden, Eiben und Zypressengewächse sind beliebte Gartenpflanzen. Sie sind pflegeleicht, halten niedrige Temperaturen aus, bieten sich als natürlicher Sichtschutz an und blühen früh im Jahr.

Ein neuer und moderner Frühblüher ist die Purpurerle, die sich in Wien und in Vorarlberg findet. Der Baum kommt nicht natürlich vor, sondern muss gepflanzt werden. Er ist eine Kreuzung aus anderen Erlenarten. Die Pollen der Purpurerle sind hochallergen. In der Schweiz wurden aus diesem Grund alle gepflanzten Purpurerlen wieder gefällt.