„Ewigkeitschemikalien“

Medikament kann PFAS-Anteil im Blut senken

Ein eigentlich zur Senkung erhöhter Blutfettwerte eingesetztes Medikament kann auch den Anteil der als „Ewigkeitschemikalien“ bekannten PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) im Blut deutlich senken. Das ergab eine aktuelle Studie aus Dänemark.

Wie der Mediziner Morten Lindhardt von der Universität im dänischen Holbaek berichtete, sank in der Studie der PFAS-Gehalt im Blutplasma von Probanden bei der Anwendung des Medikaments Colestyramin innerhalb von drei Monaten um 63 Prozent. Etwa drei Prozentpunkte davon seien dem Chemikalienabbau über die Zeit zuzuschreiben, die übrigen 60 Prozentpunkte dem Medikament.

Damit werden die „Ewigkeitschemikalien“ im Blut mit dem Medikament 20-mal schneller abgebaut als ohne, wie aus der im Fachjournal „Environment International“ veröffentlichten Studie hervorgeht. Damit könnte das Medikament beispielsweise bei Patientinnen und Patienten, die einer hohen Belastung mit PFAS ausgesetzt seien, eine aussichtsreiche Behandlungsmöglichkeit bieten, so Studienleiter Lindhardt.

PFAS-Stoffe kommen in einer breiten Palette an Produkten vor, unter anderem in Lebensmittelverpackungen, Teppichen, Baumaterialien und Kosmetika. Auch im Trinkwasser wurden sie schon nachgewiesen. Die Chemikalien werden „ewig“ genannt, weil sie in der Umwelt nicht abgebaut werden. Auch im menschlichen Körper können sie sich anreichern und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.