Neapel

Mögliche Augustus-Villa ausgegraben

Archäologen der Universität Tokio haben einen Teil eines größeren Bauwerks gefunden, der unter der Vulkanasche des Ausbruchs des Vesuvs von 79 n. Chr. begraben gewesen ist. Dabei könnte es sich um die Struktur einer Villa von Kaiser Augustus handeln.

Die Ausgrabung der Villa wurde im Rahmen eines Projekts der Universität Tokio und der Behörde für das archäologische Erbe von Neapel und Pompeji durchgeführt. Der Komplex bewahrt u. a. eine fast intakte Kolonnade mit Nischen, Statuen und Stuckdekorationen, sowie Strukturen für Weinproduktion und landwirtschaftliche Aktivitäten.

Entdeckt wurde auch ein Raum mit einem Ofen, der benutzt wurde, um das Badewasser zu erwärmen, teilten die Archäologen der Universität Tokio mit. Die Forscher gehen davon aus, dass der größte Teil der in diesem Raum gesammelten Holzkohle aus der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts n. Chr. stammt, was die Bedeutung der archäologischen Stätte in Somma Vesuviana unterstreicht.

Villa von Kaiser Augustus?

Die Archäologen der Universität von Tokio halten es für sehr wahrscheinlich, dass es sich bei der Anlage um die Villa des ersten römischen Kaisers Augustus handelt.

Die Ausgrabungen der letzten Monate haben nicht nur die Lavaschichten des Ausbruchs von 79 n. Chr. ans Licht gebracht, sondern auch Zeugnisse und Räume aus der Zeit vor dem Kaiser, berichtete Aoyagi Masanori, emeritierter Professor der Universität Tokio, der die Ausgrabungskampagne von Anfang an verfolgt hat. Laut Masanori sei die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich bei den Funden in Somma Vesuviana um die Villa handeln könnte, in der Augustus angeblich starb.

Augustus war der erste römische Kaiser. Der Großneffe und Haupterbe Gaius Iulius Caesars gewann die Machtkämpfe, die auf dessen Ermordung im Jahr 44 v. Chr. folgten, und war von 31 v. Chr. bis 14 n. Chr. Alleinherrscher des Römischen Reiches.