Waldbrand in Lick Creek, Umatilla National Forest, Oregon, United States.

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Brendan O’Reilly/U.S. Forest Service
Brendan O’Reilly/U.S. Forest Service

Waldbrandgefahr in Voralpen steigt

Die Waldbrandgefahr in den Voralpen wird aufgrund der Erderwärmung schnell steigen. Wetterbedingungen, die Waldbrände auslösen können, die heute alle 100 Jahre vorkommen, werden laut einer neuen Studie bis 2050 alle 30 Jahre und bis zum Ende des Jahrhunderts alle zehn Jahre auftreten.

Die Anzahl der Tage, an denen die Waldbrandgefahr mindestens hoch sei, werde sich bis zum Ende des 21. Jahrhunderts mehr als verdoppeln. „Selbst in Regionen mit gemäßigtem Klima ist es daher künftig erforderlich, sich auf Waldbrände vorzubereiten“, sagt Julia Miller von der Forschungsgruppe Hydrologie und Klimafolgen in Gebirgsregionen in einer Mitteilung des Schweizer Schnee- und Lawinenforschungsinstituts (SLF). Die Erstautorin der soeben im Fachblatt „Natural Hazards and Earth System Sciences“ erschienenen Studie schlägt Maßnahmen wie Wasserreservoirs für Löschhelikopter und Warntafeln, um die Menschen vor Ort für die Gefahr zu sensibilisieren vor.

Außerdem werden den Prognosen zufolge für Waldbrände günstige Wetterbedingungen jeweils bereits früher im Jahr auftreten. Heute beginne die Waldbrandsaison oft im Juni, später bereits im Mai. Grund für den Anstieg sind der Studie zufolge Faktoren, welche die Waldbrandgefahr steigern – wie heißes, trockenes und windiges Wetter. Sommerliche Hitzewellen und Dürreereignisse verringern zudem die Bodenfeuchtigkeit, und die Vegetation fängt leichter Feuer.

Treiber für Brände

Für die Berechnung der Waldbrandgefahr nutzten die Forschenden den kanadischen Fire Weather Index (FWI). Dieser bewertet die Waldbrandgefahr anhand von Daten über das Wetter und über die Entzündlichkeit von Brennmaterial wie Totholz und trockenen Blättern.

Da der FWI den Vegetationszustand nicht berücksichtigt, möchte Miller in ihrer nächsten Studie herausfinden, welche Rolle Bodenfeuchte und Trockenheit der Vegetation bei der Waldbrandgefahr spielen, wie das SLF schrieb. „Unser Ziel ist es zu zeigen, dass Waldbrände in Europa unterschiedliche Treiber haben können. Dazu möchten wir die regionalen und saisonalen Unterschiede herausarbeiten, um die klimatischen Faktoren besser zu verstehen, die zu großen und unkontrollierbaren Waldbränden führen“, sagte Miller.