Ein Frau putzt sich die Nase
APA/dpa/Axel Heimken
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Was für die Grippesaison zu erwarten ist

Mit den Wintermonaten startet in Österreich die Grippesaison. Einen Hinweis, wie diese hierzulande verlaufen könnte, liefert der Blick nach Australien: Dort gab es in diesem Jahr nur wenige Erkrankungen.

Die Grippesaison in Australien ist in diesem Jahr früh zu Ende gegangen. Bereits im März – also im australischen Herbst – gingen die Fallzahlen beinah gegen null und blieben niedrig. Dadurch fiel auch die Grippewelle, die normalerweise im August – also im australischen Winter – ihren Höhepunkt erreicht, quasi aus. Verantwortlich für die außergewöhnlich milde Grippesaison machen Experten den Corona-Lockdown im März. So auch die Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Medizinischen Universität Wien. „Die Lockdown-Maßnahmen im März betrafeb ja auch die Schulen und somit konnte sich auch die Grippewelle nicht weiter ausbreiten, weder auf der Nordhalbkugel noch auf der Südhalbkugel.“

Maskenschutz könnte Ausbreitung abschwächen

Anders als bei SARS-CoV-2 ist bei der Influenza klar, dass Kinder einer der Hauptmotoren bei der Verbreitung sind. Sie sind zwar jetzt in Österreich in der Schule, die Covid-Schutzmaßnahmen könnten die Influenzawelle im Jänner, Februar und März aber auch hierzulande mildern. „Man kann abschätzen, dass es vielleicht eine geringere Grippevirusaktivität geben wird, weil mit Sicherheit noch die Maskenschutz und Hygienemaßnahmen eine Rolle spielen werden. Das hilft bei der Eindämmung der Coronaviren genauso wie bei der Eindämmung der Influenzaviren.“ Vorhersagen lässt sich der Verlauf der Grippesaison aber nicht.

Das gilt auch für die Frage, welcher Virenstamm in Europa dominant sein wird. Der Blick nach Australien zeichnet aufgrund der schwachen Saison nur ein vages Bild. Den Statistiken zufolge sind 87 Prozent der Fälle auf eine Infektion mit dem Influenzavirus Typ A zurückzuführen. Nur wenige infizierten sich mit dem Influenzatyp B. „Es gab allgemein nur sehr wenige Virenstämme. Bei der Influenza A waren es im Grunde die bekannten H1N1 und H3N2 – allerdings hat sich hier keine Dominanz herausgebildet.“

Aktuell: Grippeimpfung passend

Dadurch ist auch schwerer absehbar, ob der Grippeimpfstoff gegen die Grippeviren in dieser Saison gut schützen wird. Zumindest im Moment deutet alles darauf hin. „Die Daten, die wir bis jetzt von den auf der Südhalbkugel nachgewiesenen Viren haben, zeigen, dass diese durch die Nordhalbkurgelinfluenzaimpfung abgedeckt werden würden. Was letztendlich im Jänner, Februar oder März in Österreich zirkulieren wird, kann man eben nicht vorhersagen.“

In diesem Punkt wird sich die Influenzasaison in Österreich nicht von anderen Influenzasaisonen der Vorjahre unterscheiden. Eine Garantie, dass der Impfstoff passen wird, gibt es nie, so Redlberger-Fritz. Denn anders als SARS-CoV-2 sind Influenzaviren sehr veränderungsfreudig.