Flugaufnahme bei Nacht: Das Sumpfgebiet Panatal steht in Flammen
MAURO PIMENTEL/AFP
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Umwelt

Rekordzahl von Waldbränden im Amazonasgebiet

Die Zahl der Waldbrände im Amazonas-Regenwald Brasiliens ist im Vergleich zum Vorjahr drastisch gestiegen. Das berichtet das brasilianische Institut für Weltraumforschung (Inpe).

Laut der Auswertung von Satellitenbildern wurden im Amazonas-Gebiet im September 32.017 Feuer erfasst – 61 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist die Gesamtzahl der Feuer im Vergleich zu 2019 um 14 Prozent gestiegen. Auslöser der Waldbrände sind häufig illegale Rodungen.

Brände erreichen Sumpfgebiet Pantanal

Umweltschützer warnen schon länger, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den größten Regenwald der Erde werden könnte. Sie machen dafür direkt die Politik des rechtskonservativen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro verantwortlich. Die Vernichtung des Amazonas-Walds durch Feuer hat seit Beginn seiner Amtszeit im Jänner 2019 dramatisch zugenommen.

Auslöser der Waldbrände sind häufig illegale Rodungen. Die von den Bränden zerstörten Gebiete werden anschließend oft für die Viehwirtschaft und den Ackerbau genutzt. In diesem Jahr wüten auch gigantische Brände im brasilianischen Sumpfgebiet Pantanal mit seiner reichen Tier- und Pflanzenwelt. Nach Inpe-Angaben wurden im Pantanal im September 8.106 Feuer gezählt. Das war der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1998.

Bolsonaro zweifelt die Verantwortung des Menschen für den Klimawandel an. Die finanziellen und personellen Ressourcen für den Umweltschutz hat er drastisch gekürzt. Erst am Montag hatte seine Regierung Umweltschutzauflagen für die brasilianische Atlantikküste gekippt. Umweltschützer befürchten, dass bislang geschützte Mangrovenwälder und Dünenlandschaften nun bebaut werden könnten.