Roboter, Springen, Sprung
Elliot W. Hawkes
Elliot W. Hawkes
Rekord

Roboter springt 30 Meter hoch

Ein nur 30 Zentimeter großer Roboter kann 30 Meter hoch springen – das 100-Fache seiner Größe. Das berichtet das Fachjournal „Nature“. Der Roboter übertrifft damit nicht nur seine Vorgänger, sondern auch die besten Springer der Tierwelt.

Seit Jahrzehnten entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Roboter, die Sprungtechniken aus der Natur nachahmen oder zumindest davon inspiriert sind. Bei Tieren ist die maximale Sprunghöhe durch jene Kraft begrenzt, die die Muskeln beim Abstoßen erzeugen können. Die Sprunghöhe eines Roboters hingegen kann durch den Einsatz eines Rotationsmotors, der Energie speichert, gesteigert werden.

So einen Rotationsmotor nutzt auch der Roboter, den das Team um Elliot Hawkes vom Institut für Maschinenbau der Universität Santa Barbara in Kalifornien entwickelte. Der 30 Zentimeter große und 30 Gramm schwere Roboter erreicht eine Sprunghöhe von 32,9 Metern. Durch spezielle Federn und Gummibänder kann er Energie speichern.

Die Studie soll neue Wege aufzeigen, wie und wo springende Roboter zukünftig eingesetzt werden können, schreibt das Forschungsteam. So könnten sie beispielsweise mit einem Satz Hindernisse überqueren, die zuvor nur mit fliegenden Robotern überwindbar gewesen sind, etwa um Bilder von Landschaften zu sammeln. Und auf dem Mond mit seiner geringeren Gravitation könnte der in Santa Barbara entwickelte Roboter nicht nur knapp 33 sondern sogar 125 Meter hoch springen. Dabei könnte er zudem eine Distanz von einem halben Kilometer pro Sprung zurücklegen – ein großer Vorteil bei zukünftigen Mondexpeditionen.

Roboter vor und hinter den sportlichen Kulissen

Weniger spektakulär, dafür umso umtriebiger hinter den Kulissen kamen Roboter gerade erst bei den Olympischen Winterspielen, die im Februar in Peking stattfanden, zum Einsatz, wie ein Forschungsteam aktuell im Fachjournal „Science Robotics“ berichtet: Sie führten Sicherheitskontrollen durch, waren bei Covid-19-Schutzmaßnahmen und im Catering im Einsatz, und sie nahmen am Fackellauf durch die chinesische Hauptstadt teil.

Der Einsatz von Robotern bei den Olympischen Winterspielen 2022 habe einmal mehr gezeigt, dass es in der Robotik ein sehr breites Anwendungsgebiet gibt, schreiben die Autoren der Jiaotong-Universität Shanghai und des Shenyang Institute of Automation: Die Möglichkeiten, Roboter einzusetzen reichen vom Alltagsleben über den Katastrophenschutz bis hin zu Polarexpeditionen.

Dass Roboter zumindest rein theoretisch auch als Teilnehmer von sportlichen Wettkämpfen eine gar nicht so schlechte Figur abgeben könnten, zeigte eine bereits im September 2020 in „Science Robotics“ veröffentlichte Studie der Korea University und der TU Berlin: Dabei gewann ein Roboter namens „Curly“ drei von vier Curling-Matches gegen ein menschliches Profiteam. Der Roboter nützte Künstliche Intelligenz (KI), um das Spiel zu analysieren und die Steine auf dem Eis zu platzieren.