Sauropoden wie der Brachiosaurus und der Brontosaurus werden häufig als Inbegriff des typischen Dinosauriers gesehen. Das auffälligste Merkmal nahezu aller Vertreter dieser Gruppe ist ihre enorme Größe. Sauropoden hatten meist einen sehr langen Hals und Schwanz, einen tonnenförmigen Körper und einen verhältnismäßig kleinen Kopf. Und sie bewegten sich auf allen vieren fort.
Wie die pflanzenfressenden Riesen den enormen Kräften, die auf ihren Körper einwirkten, standhalten konnten, galt lange als Rätsel. Ursprünglich wurde angenommen, dass Sauropoden semiaquatische Tiere waren, also zum Teil im Wasser lebten. Dadurch hätten sie die Auftriebskraft des Wassers nutzen können, um ihren Körper zu stützen. Durch die Analyse von Fußabdrücken konnte aber belegt werden, dass Sauropoden Landbewohner waren.
Weit verbreitet
Die Sauropoden lebten von der Obertrias vor etwa 228 Millionen Jahren und starben vor 66 Millionen Jahren, am Ende der Kreidezeit, aus. Ihre Fossilien finden sich weltweit.
3-D-Modelle simulierten Krafteinwirkung
Weil in den gefundenen Fossilien von Sauropoden aber kein Weichgewebe erhalten war, war bisher nicht klar, wie ihre Füße die riesigen Körper stützen konnten. Die Modellstudie, die nun im Fachjournal „Science Advances“ veröffentlicht wurde, legt nahe, dass die riesigen Dinosaurier Weichgewebepölster an den Unterseiten ihrer Füße hatten, um ihr enormes Gewicht zu tragen.
Das Forschungsteam um Andreas Jannel von der Universität Queensland in Australien entwickelte virtuelle 3-D-Modelle von Füßen von fünf Sauropodenarten mit einem Gewicht von 900 bis 34.000 Kilogramm. Als Basis für die Modelle nutzten die Forscher Fossilien von der Obertrias bis zur Oberjura sowie den Fuß eines modernen Afrikanischen Elefanten. Danach rekonstruierten sie Fußhaltungen in Verbindung mit verschiedenen Weichteilpölstern und untersuchten, wie sich der simulierte Einfluss von Kräften auf diese auswirkt.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Weichgewebepölster die Belastung der Fußknochen bei Sauropoden erheblich reduziert hätten. Laut der Studie konnten die Sauropoden die Knochenspannung nur dadurch aufrechterhalten. Die Pölster stellen laut dem Forschungsteam möglicherweise eine der wichtigsten Anpassungen in der Entwicklung der Dinosaurier dar: So konnten die Sauropoden ihre gigantischen Größen überhaupt erst erreichen.