Walderdbeeren
Agroscope, Carole Parodi
Agroscope, Carole Parodi
Anpassung

Erdbeererbgut reagiert auf Hitze

Walderdbeeren „erinnern“ sich an Hitze und andere Stressfaktoren. Das beeinflusst ihr Erbgut. Die Veränderungen können der Pflanze laut einer neuen Studie helfen, sich für die nächste Stresssituation zu wappnen.

Mit dem fortschreitenden Klimawandel finden sich Pflanzen immer häufiger in Stresssituationen. Um sich dann an Hitze, Trockenheit, Starkniederschlag, Kälte oder einem veränderten Salzgehalt im Boden anzupassen, entwickelten Pflanzen verschiedene Strategien. Eine davon sind Veränderungen im Erbgut. Die Schweizer Forschungsanstalt Agroscope untersuchte im Rahmen eines EU-Projekts die Strategien der Walderdbeere. Zugrunde liegt der nun im Fachmagazin „Horticulture Research“ veröffentlichten Arbeit die Epigenetik. Diese untersucht Veränderungen im Erbgut, welche die Genaktivität verändern, nicht aber die DNA-Sequenzen.

Dynamische Anpassung

Die Agroscope-Studie zeigt, dass die Veränderungen eine gewisse Zeit vorhielten. Sie halfen der Pflanze damit bei der Stressbewältigung in der nächsten für sie harten Periode. Die Pflanze „erinnerte“ sich sozusagen. Das beweist gemäß Agroscope, dass die Pflanze neben der natürlichen Mutation auf Ebene der Gen-Sequenzen eine dynamische Möglichkeit hat, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen.

Im nächsten Schritt untersucht Agroscope nun, wie lange diese „Erinnerung“ anhält. Zudem gehen die Forscherinnen und Forscher der Frage nach, ob diese Eigenschaften auf die Folgegeneration übergehen – und falls ja, auf wie viele Generationen. Diese Erkenntnisse lassen sich später möglicherweise auf andere landwirtschaftliche Nutzpflanzen übertragen und für deren Anpassung an Hitze und andere Stressfaktoren nutzen.