Multifunktioneller Roboter Morphobot
Eric Sihite et al., Nature Communications
Eric Sihite et al., Nature Communications
„Morphobot“

Ein Roboter, der kriecht, rollt und fliegt

Vögel, Erdmännchen und Seehunde waren die Inspirationsquelle für einen neuen multifunktionellen, autonomen Roboter. „Morphobot“ kann unter anderem fliegen, rollen, kriechen und balancieren. Er passt seine Fortbewegungsart je nach Bedarf an die Umgebung an.

Beim Design von Robotern lassen sich Forscher und Forscherinnen gerne von der Natur inspirieren. Denn manche Tiere sind erstaunlich anpassungsfähig, wenn sie sich in unterschiedlichem Terrain bewegen müssen. Seehunde beispielweise leben nicht nur im Wasser, an Land nutzen sie ihre Schwimmflossen als „Beine“. Erdmännchen können auf ihren Hinterbeinen auch gut aufrecht stehen – so können sie ihre Umgebung beobachten. Chukarhühner verwenden für steile Hänge ihre Flügel als Gehhilfen.

Diese Multifunktionalitäten hatten das Team um Eric Sihite vom California Institute of Technology beim Entwurf ihres neuen „Morphobots“ im Kopf. Das Modell soll sich in unterschiedlichen und schwierigen Umgebungen fortbewegen können, etwa bei der Suche in entlegenen Gegenden, nach Naturkatastrophen, im Weltall und bei der automatisierten Zustellung von Paketen. Wie die Forscher und Forscherinnen in ihrer soeben im Fachmagazin „Nature Communications“ erschienenen Studie schreiben, soll der Roboter im Einsatz selbstständig die optimale Fortbewegungsart wählen.

„Morphobot“ ist sechs Kilo schwer, 70 Zentimeter lang und 35 Zentimeter hoch und breit. Seine vier Propeller dienen nicht nur als Flughilfen, sie sind gleichzeitig Beine und Räder. Der Roboter kann damit also je nach Bedarf fliegen, rollen, kriechen und balancieren. Er kann so unter anderem in schwierigem Terrain vorankommen, steile Hänge bewältigen und über Hindernisse steigen und darunter durchkriechen.