Wanderalbatrosse können auf diese Weise Routen mit starkem Windaufkommen finden, wo sie mit geringerem Kraft- und Energieaufwand durch die Lüfte segeln können, berichtet ein Team um Natasha Gillies von der Universität Liverpool (England) soeben in der Fachzeitschrift „PNAS“.
Starke Winde verbessern Flugbedingungen
Die Tiere orientieren sich anhand sogenannter Mikrobarome, heißt es in der Studie. Sie werden erzeugt, wenn sich entgegenlaufende Ozeanwellen gleicher Frequenz treffen und „konstruktiv interferieren“, also ihre Höhen (Amplituden) addiert werden. Das passiert oft, wo es recht stürmisch ist.
„Starke Winde verbessern die Flugbedingungen für Albatrosse“, erklären die Fachleute. Die Vögel reisen auf ihrer Futtersuche oft mehr als 10.000 Kilometer weit und profitieren dadurch sehr stark von kraftsparenden Bedingungen.
Per GPS Flugrouten verfolgt
Die Forscher und Forscherinnen statteten 89 Wanderalbatrosse (Diomedea exulans) mit Satellitennavigationssendern (GPS-Sendern) aus, um ihre Flugrouten mitzuverfolgen. Die Vögel orientierten sich vorzugsweise in Richtung „lauter Mikrobarom-Umgebungen“, berichten sie. Mikrobarome haben eine sehr niedrige Frequenz (0,1 bis 0,6 Hertz).
Sie werden oft „die Stimme des Meeres“ geheißen und können sich über dem Ozean tausende Kilometer weit ausbreiten. Damit sind sie sehr gut für die Langstreckennavigation geeignet, meint das Forschungsteam, zu dem auch Mario Zampolli gehört, der bei der Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) der Vereinten Nationen (UN) in Wien arbeitet.