Umwelt

UNO verhandelt über Abkommen zu Plastikmüll

Ein weltweites Abkommen könnte Plastikmüll drastisch verringern und damit auch die schädlichen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. Heute beginnt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi die dritte Verhandlungsrunde von Vertretern der UNO-Mitgliedsstaaten, um die Einzelheiten eines solchen Abkommens festzulegen.

Nach Sitzungen in Uruguay und Frankreich ist die Verhandlungsrunde in Kenia die dritte von fünf. Mitte 2025 soll ein Staatengipfel das Abkommen beschließen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Keine „Verteufelung“

Unterhändler betonen, dass es nicht darum geht, Plastik zu verteufeln oder zu verbieten. Das Abkommen soll vielmehr bestimmen, ob und wie stark die Herstellung von verschiedenen Kunststoffen beschränkt wird und mit welchen Mitteln das erreicht werden soll. Über das Abkommen soll zudem der Einsatz besonders schädlicher chemischer Bestandteile geregelt werden.

Außerdem geht es um den Umgang mit Plastikmüll sowohl in den einzelnen Staaten als auch über Landesgrenzen hinweg ebenso wie die Wertstoffsammlung und Wiederverwendung. Daneben müssen Finanzierung und Mechanismen zur Rechenschaft geklärt werden.

Vieles noch offen

Viele grundsätzliche Fragen sind noch offen, zum Beispiel, was überhaupt unter den Geltungsbereich des Abkommens fällt – denn der umgangssprachliche Begriff Plastik umfasst viele verschiedene Arten von Kunststoffen. Uneinigkeit besteht etwa in der Frage der rechtlich verbindlichen Zielvorgaben und ob und in welchem Umfang Produktion begrenzt wird.

Vor allem ölreiche Staaten wollen den Fokus auf Recyclingprozesse statt auf Beschränkungen bei der Herstellung setzen. Auch bei der Finanzierung prallen verschiedene Interessen aufeinander: Entwicklungs- und Schwellenländer erwarten, von Industriestaaten bei der Bewältigung der Kosten unterstützt zu werden. Offen ist, wie genau das aussehen kann und inwieweit die Privatwirtschaft zur Übernahme der Kosten herangezogen wird.