Junge Maispflanzen am Feld
AFP/FABRICE COFFRINI
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Photosynthese

Pflanzen sind am Wochenende produktiver

Viele Pflanzen arbeiten am Wochenende mehr als unter der Woche: Sie erzeugen an Samstagen und Sonntagen besonders viel Sauerstoff. Laut einer neuen Studie dürfte das mit der Luftverschmutzung zusammenhängen, die unter der Woche höher ist.

Pflanzen betreiben am Wochenende besonders viel Photosynthese, wie ein Team um die Ökologin Liyin Hea von der Carnegie Institution for Science im Fachblatt „PNAS“ schreibt: Sie nutzen also Wasser, Licht und Kohlendioxid und machen daraus Sauerstoff – und Glucose.

Eine besondere Rolle spielt dabei das Chlorophyll, ein natürlicher Farbstoff, der Sonnenlicht absorbiert, und dessen Energie in biochemische Energie umwandelt. Bei diesem Prozess wird auch Licht an die Umgebung abgegeben, die sogenannte Fluoreszenz. Genau dieses Leuchten haben die Forscherinnen und Forscher mit Hilfe des Satelliteninstruments „Tropomi“ nun in Europa gemessen – und am Wochenende deutlich höhere Werte entdeckt als unter der Woche.

Mehr Verschmutzung, weniger Photosynthese

Gleichzeitig sinkt die Konzentration von Aerosolen, das sind feinste Partikel in der Luft, die etwa durch industrielle Verschmutzung, Verkehr und Landwirtschaft entstehen. Diese kleinsten Teile können das Sonnenlicht abschwächen oder sogar blockieren, so dass Pflanzen weniger Photosynthese betreiben können.

Das bedeutet also: mehr Verschmutzung unter der Woche, weniger Photosynthese. Das ergaben die Satellitendaten von Messungen aus den Jahren 2018, 2019 und 2021. Gelänge es, die Luftverschmutzung abzusenken – etwa auf das Niveau der Coronavirus-Periode 2020, so könnten die Pflanzen in Europa zusätzliche 41 Megatonnen Kohlendioxid pro Jahr binden, so die Studie – also deutlich mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre umwandeln. Davon wiederum würden die Pflanzen selbst profitieren, aber auch der Mensch.