Partielle Mondfinsternis
APA/GEORG HOCHMUTH
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Raumfahrt

NASA soll Mondzeit festlegen

Die US-Raumfahrtbehörde (NASA) soll im Auftrag des Weißen Hauses bis Ende 2026 eine einheitliche Mondzeit festlegen. Diese neue Mondzeit (Coordinated Lunar Time, LTC) soll sowohl für den Erdtrabanten als auch für weitere Himmelskörper gelten, hieß es am Dienstag (Ortszeit) aus dem Weißen Haus.

Da die NASA, Privatunternehmen und Raumfahrtbehörden anderer Staaten dabei seien, Missionen zum Mond, zum Mars und darüber hinaus zu starten, sei die Festlegung eines einheitlichen Zeitstandards im All von großer Bedeutung, erklärte das im Weißen Haus angesiedelte Büro zur Regulierung von Wissenschaft und Technologie (OSTP).

Weil die Zeit je nach Position im Weltraum unterschiedlich vergehe, sei die Festlegung eines klaren Standards für die Sicherheit, die Navigation und Kommunikation im All entscheidend, erklärte der OSTP-Beamte Steve Welby.

„Genaues Timing ist wichtig“

Genaues Timing sei für sehr vieles immens wichtig, bestätigt auch Weltraumforscher Günter Kargl von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW): „Bei jeder Weltraummission – und speziell wenn man anfängt, im großen Stil international zu kooperieren und bemannte Raumfahrt betreibt, dann wird es immer wichtiger, wirklich eine exakt definierte Zeitbasis zu haben, wo es keine Missverständnisse geben kann.“

Die koordinierte Mondzeit soll mit der koordinierten Weltzeit (Coordinated Universal Time, UTC) gekoppelt sein, die die Grundlage zur Berechnung der Ortszeit auf der Erde ist. Ähnlich wie die Weltzeit UTC durch ein Netz von Atomuhren geregelt ist, könnte zur Regelung der Mondzeit möglicherweise auch auf dem Mond ein Netz von Uhren aufgestellt werden, erläuterte die OSTP. Die USA planen für das Jahr 2026 eine bemannte Landung auf dem Mond – die erste seit der Apollo-17-Mission im Jahr 1972.