Gelsenlarven in Wasser, Moskitos
bajita111122 – stock.adobe.com
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Video

Wie Gelsenlarven Beute fangen

Wenn Gelsenlarven ihre Beute jagen, geht alles ratzfatz: Ein Forschungsteam hat in einem Video erstmals festgehalten, wie der Kopf der Larve – ähnlich einer Harpune – aus dem Körper schießt, um Wasserinsekten und auch andere Gelsenlarven zu fangen.

Bevor sie flügge werden, verbringen Gelsenlarven ihr Leben im Wasser – von Lacken bis zu Blumentöpfen, überall dort, wo sich stehendes Wasser sammelt. Während sich die meisten Gelsenlarven von Algen, Bakterien und anderen Mikroorganismen ernähren, gibt es auch räuberische Arten, die sich von Wasserinsekten ernähren, einige sogar von anderen Gelsenlarven.

Im Video ist die Larve einer Psorophora ciliata zu sehen – eine Stechmücke, die in den USA verbreitet und für ihr aggressives Verhalten bekannt ist. Mit einem plötzlichen Strecken des Halses stößt die Larve ihren Kopf – scheinbar aus dem Körper heraus – nach vorne und schnappt das Beutetier. Gerade einmal 15 Millisekunden dauert dieser Vorgang.

Druck aus Bauchsegmenten

Der harpunenähnliche Stoß des Kopfes komme dadurch zustande, dass die Larve zunächst Druck in ihren Bauchsegmenten aufbaut und diesen dann schnell wieder abbaut, heißt es in der Studie, die im Fachjournal „Annals of the Entomological Society of America“ veröffentlich wurde.

Als er selbst noch Student war, sei von Gelsenlarven unter dem Mikroskop meist nur eine verschwommene Bewegung zu sehen gewesen, erzählt Studienautor Robert G. Hancock, Professor für Biologie an der Metropolitan State University in Denver. Seither habe die Technik aber Fortschritte gemacht und der Biologe und sein Team konnten die Anatomie und die Bewegungsabläufe von Gelsenlarven im Detail untersuchen.