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Soloviova Liudmyla – stock.adobe
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Gehirnströme

Hunde sind gut für die Psyche

Mit Hunden Zeit zu verbringen verringert Stress: Beim Streicheln, Spielen und Spazierengehen werden Gehirnströme aktiviert, die mit Entspannung und Aufmerksamkeit zusammenhängen. Das zeigt eine neue Studie, für die die Gehirnaktivitäten von Testpersonen untersucht wurden.

Tiere werden oft und gerne in Therapien eingesetzt. So können zum Beispiel ausgebildete Therapiehunde dabei helfen, eine vertraute und entspannte Atmosphäre während einer Psychotherapie oder Physiotherapie zu schaffen – und damit zum Erfolg der medizinischen Behandlung beitragen.

In bisherigen Studien über den gesundheitlichen Nutzen von Interaktionen mit Tieren wurden oft die berichtete Stimmung von Menschen davor und danach und auch der Hormonspiegel verglichen. Dass sich sogar an den Gehirnströmen von Patientinnen und Patienten ablesen lässt, wie die Anwesenheit von Therapiehunden der Psyche hilft, hat nun ein Forschungsteam um Onyoo Yoo von der Konkuk-Universität in Südkorea herausgefunden.

Streicheln, spielen, umarmen

Eine kleine Stichprobe von 30 Testpersonen führte für die Studie, die im Fachjournal „PLoS One“ erschien, verschiedene Aktivitäten mit einem Therapiehund durch: Von Spielen und Gassigehen über Streicheln und Füttern bis zu Fotos mit dem Tier machen und Umarmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen dabei Elektroden, um die elektrische Aktivität im Gehirn aufzuzeichnen.

Elektrische Aktivität im Gehirn entsteht durch die Reizübertragung von Nervenzellen und kann mittels Elektroenzephalographie (EEG) gemessen und bildhaft dargestellt werden.

Studie Hund Mensch Stress
Yoo et al., 2024, PLOS ONE, CC-BY 4.0
Hund und Studienteilnehmer umarmen einander

Beim EEG zeigte sich, dass die Alpha-Wellen im Gehirn zunahmen, wenn die Testpersonen mit dem Hund spielten oder mit ihm spazieren gingen. Diese Gehirnströme deuten auf entspannte Wachheit hin. Beim Streicheln nahmen hingegen die Beta-Wellen zu, ein Zeichen für erhöhte Konzentration. Bei allen Aktivitäten mit dem Tier waren die Stresslevel der Testpersonen deutlich niedriger, heißt es in der Studie. Das Zusammensein mit dem Hund erhöhte die Gehirnaktivität und löste Entspannung, Aufmerksamkeit, Konzentration und Kreativität aus.

Zu wissen, welche Aktivität welche Auswirkungen hat, könne Therapien mit Hunden noch zielgerichteter machen, schreibt das Forschungsteam. Neben der Messung der Gehirnaktivität wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch nach ihrer Stimmung befragt. Alle berichteten, dass sie sich nach der Zeit mit dem Hund deutlich weniger müde, deprimiert und gestresst fühlten.