Ein Hund vor dem Scanner
Sabrina Karl/Vetmeduni
Sabrina Karl/Vetmeduni
Veterinärmedizin

Österreicher wollen Topmedizin für Haustiere

Bluttransfusion, Chemotherapie oder Magnetresonanztomografie: Viele Menschen in Österreich nutzen modernste medizinische Diagnosen und Therapien für ihre Hunde und Katzen. Laut einer neuen Studie wollen zwei Drittel, dass Haustiere medizinisch genauso versorgt werden wie Menschen.

Die emotionale Bindung des Menschen entscheidet (erwartungsgemäß), wie viel er für sein Haustier zu geben bereit ist. Je stärker die Bindung, desto eher wollen Menschen ihrem Tier aufwendige und teure Behandlungen zukommen lassen, sagt die Wiener Tierärztin Svenja Springer. Sie hat mit Kolleginnen und Kollegen 800 Menschen befragt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „PLoS ONE“ veröffentlicht.

Von den 800 Befragten hatten 225 einen Hund, 391 eine Katze, und 184 beide Tiere. Knapp zwei Drittel von ihnen gaben an, dass „mein Haustier Zugang zu denselben Behandlungsmöglichkeiten haben sollte, die für Menschen verfügbar sind.“ Die Mehrheit sieht das auch so, was die Diagnosemöglichkeiten im Krankheitsfall betrifft. Mehr als zwei Drittel erwarten sich, dass Tierärztinnen und -ärzte über die modernsten Therapieformen informieren und sie aktiv anbieten.

Hund Krebstherapie
Sandra A. Corr, CC-BY 4.0
Strahlentherapie für Husky mit Nasentumor

Abgefragt wurde auch, wie innig die Beziehung zum Haustier ist: Wer Hund und Katze als Familienmitglied betrachtete oder als besten Freund, wollte umso mehr, dass Haustiere die modernste „Menschenmedizin“ bekommen.

Aber nicht alle der Befragen sehen das so: Für ein Viertel besteht ein Unterschied zwischen Mensch und Tier. Sie meinen, moderne Therapien und Diagnosen sollen dem Menschen vorbehalten sein. Ein Drittel sagt: „Die fortschrittliche Versorgung in der modernen Veterinärmedizin ist zu weit gegangen und mutet den Tieren zu viel zu.“