Kind, krank, Fieber
Suzi Media – stock.adobe.com
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CoV, Grippe, RSV

Der richtige Zeitpunkt für Impfungen

Seit Schulbeginn ist es kaum zu übersehen: Mehr Kinder – und auch Erwachsene – werden krank. Die Zahlen des Covid-19-Abwassermonitorings steigen bereits, und auch eine starke Grippesaison könnte bevorstehen. Schützen kann man sich durch Impfungen. Aber: Wann ist der richtige Zeitpunkt für welche Impfung?

Empfohlen wird heuer nur eine Coronavirus-Impfung, egal welche Immunisierung die Person bisher hat. Termine können bereits gebucht werden – online und per Telefon, sagt Katharina Reich, Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit im Interview mit Ö1. Die Auslieferung des Impfstoffes sei bereits erfolgt. Die Impfangebote in den jeweiligen Bundesländern findet man online, oder man fragt ganz einfach in der Hausarztpraxis nach, ob der Impfstoff bereits verfügbar ist.

In Österreich ist laut Reich ausschließlich der neue angepasste CoV-Impfstoff verfügbar. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Empfohlen wird die Impfung für alle Personen ab zwölf Jahren, besonders aber ab sechzig Jahren, für Schwangere, für Personen mit chronischen Erkrankungen, die etwa Diabetes, Stoffwechselerkrankungen und Autoimmunerkrankungen haben. Auch für Menschen in Pflegeheimen und für Gesundheitspersonal gilt die spezielle Impfempfehlung.

Zwei Impfungen gleichzeitig möglich

Etwas später – am 2. Oktober – startet die Grippeimpfaktion, heuer erstmals einheitlich österreichweit. Die Grippeimpfung kostet auch überall gleich viel, nämlich sieben Euro. Den Impfstoff muss man nicht mehr vorher selbst in der Apotheke besorgen. Das Gesundheitsministerium empfiehlt die Grippeimpfung, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass Australien heuer eine starke Grippewelle erlebt hat. Das könnte ein möglicher Indikator für eine intensivere Saison auch in Europa sein.

Man kann sich auch gleichzeitig gegen Corona und gegen Grippe impfen lassen, es gebe jedenfalls keinen Grund, das nicht zu tun, sagt Reich: Es sei praktisch, und man habe quasi „mit einem Aufwaschen alles erledigt“. Nicht empfehlenswert sei diese Kombinationsimpfung allerdings, wenn man generell stark auf Impfungen reagiert. In diesem Fall wird ein Abstand von zumindest zwei Wochen zwischen den einzelnen Impfungen empfohlen.

RSV-Impfung bereits verfügbar

Auch das RS-Virus kann sehr schwere Erkrankungen verursachen, vor allem bei Babys und bei kleinen Kindern, aber auch bei älteren Menschen. Hier kommen heuer erstmals neue Impfstoffe auf den Markt: Besonders empfohlen wird die Immunisierung für Personen über sechzig Jahren sowie für Schwangere. Der Impfstoff für ältere Menschen ist bereits in Österreich verfügbar, er muss privat bezahlt werden und kostet 275 Euro. Die Impfung für Schwangere soll nach Angaben der Apothekerkammer ab Oktober erhältlich sein.

Ein weiterer RSV-Impfstoff, der ebenso ein Mal pro Saison verabreicht werden muss und auch für Kinder zugelassen ist, ist in Österreich noch nicht erhältlich. Besonders gefährdete Hochrisikokinder können derzeit nur durch eine passive Immunisierung geschützt werden. Dabei handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der allerdings monatlich verabreicht werden muss.