Obst und Gemüse auf einem Marktstand
APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Gesundheit

Pflanzliche Ernährung verringert Diabetesrisiko

Durch eine gesunde Lebensweise können mindestens drei Viertel der Typ-2-Diabetes-Fälle vermieden werden. Überwiegend pflanzlicher Ernährung kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu, berichten Fachleute der MedUni Wien in einer neuen Studie.

Diese Ernährungsweise schütze aber nur dann, wenn nicht nur der Verzehr von Fleisch, sondern auch von industriell verarbeiteten und stark zuckerhaltigen Lebensmitteln verringert wird, wie ein Team um Tilman Kühn vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien im Fachjournal „Diabetes & Metabolism“ berichtet. Für die Studie wurden Daten von über 110.000 Menschen untersucht, die zu Beginn des zwölf Jahre langen Beobachtungszeitraums zwischen 40 und 69 Jahre alt waren.

Stoffwechsel, Leber und Niere funktionieren besser

Hintergründe für die positiven Wirkungen gesunder, pflanzlicher Kost sind demnach neben der damit verbundenen geringeren Wahrscheinlichkeit für Übergewicht auch die Verbesserungen des Stoffwechsels und der Funktion von Leber und Niere.

Dass eine Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukten das Diabetesrisiko um 24 Prozent senkt, trifft laut Analysen des Teams sogar bei genetischer Vorbelastung und bei Vorliegen anderer Diabetes-Risikofaktoren wie z.B. Übergewicht, höherem Alter oder mangelnder körperlicher Aktivität zu.

Ungesunde pflanzenbasierte Ernährungsweise mit einem hohen Anteil an Süßigkeiten, raffiniertem Getreide und zuckerhaltigen Getränken hingegen wird mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht.

Biomarker geben Hinweise

„Unsere Studie ist die erste, in der Biomarker von zentralen Stoffwechselvorgängen und Organfunktionen als Mediatoren der gesundheitlichen Auswirkungen einer pflanzlichen Ernährung identifiziert wurden“, sagte Kühn in einer Aussendung der Meduni Wien.

So bestätigten die Untersuchungen, dass Normalwerte etwa bei Blutfetten (Triglyceriden), Blutzucker (HbA1c), Entzündungsparametern (CRP) und dem insulinähnlichen Wachstumsfaktor (IGF1) mit einem niedrigen Diabetes-Risiko einhergehen. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Diabetes & Metabolism“ publiziert.