Studie: Fehlinformationen haben Folgen

Fehlinformationen zum Klimawandel haben laut einer Studie tiefgreifende Auswirkungen. Wie ein Forschungsteam der Universität Genf zeigt, beeinflussen diese die Überzeugungen über die menschengemachte Erderwärmung und die Bewertung von Klimamaßnahmen.

In der im Fachjournal „Nature Human Behaviour“ veröffentlichten Studie konfrontierte das Forschungsteam 7.000 Studienteilnehmende aus zwölf Ländern mit Fehlinformationen. Zudem entwickelten sie verschiedene psychologische Maßnahmen zur Bekämpfung von solchen und testeten deren Wirksamkeit.

Das Ergebnis: Während sich die Konfrontation mit Fehlinformationen stark negativ auf die Überzeugungen der Teilnehmenden zum Klimawandel, ihre Einstellung zu Maßnahmen gegen den Klimawandel, ihre Fähigkeit, Fehlinformationen zu erkennen, und ihr umweltfreundliches Verhalten auswirkte, fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kaum Hinweise darauf, dass die psychologischen Maßnahmen wirksam waren.

„Äußerst überzeugend“

„Fehlinformationen sind also äußerst überzeugend, mehr als wissenschaftliche Informationen“, wurde Studienleiter Tobias Brosch in einer Mitteilung der Universität Genf (Unige) zitiert. Laut der Mitteilung der Unige bezweifelt oder leugnet rund ein Drittel der Bevölkerung den anthropogenen (menschengemachten) Klimawandel.

Als Beispiele für Fehlinformationen nannten die Forschenden eine unbegründete Infragestellung des wissenschaftlichen Konsenses oder eine Überschätzung der Kosten und Unannehmlichkeiten von Klimamaßnahmen. Für die Gestaltung der psychologischen Maßnahmen, sogenannten Inokulationen, entwickelten die Forschenden einen theoretischen Rahmen, der die Bildung von Fehlinformationen beschreibt. In verschiedene Gruppen aufgeteilt wurden die Studienteilnehmenden den verschiedenen Inokulationen unterzogen.

So erhielt eine Gruppe zum Beispiel verifizierte Informationen, die die Zuverlässigkeit der Fachleute des Weltklimarats IPCC belegten. Eine weitere Gruppe erhielt Informationen über Vor- und Nachteile von Klimamaßnahmen. Danach wurden den Studienteilnehmenden 20 (echte) Tweets mit Falschinformationen gezeigt. Ihre Haltung zum Klimawandel wurde im Anschluss jeweils mit Fragebögen erfragt.